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Historiker Späte Lieferung

aus DER SPIEGEL 35/1996

Die »Gesellschaft Überlebender des Ghettos von Riga« aus New York geht juristisch gegen den Berliner Historiker Wolfgang Scheffler vor. Im Mai 1992 hatte die Gesellschaft einen Vertrag mit dem Holocaust-Experten geschlossen. Danach sollte Scheffler, lange Zeit Professor am Zentrum für Antisemitismusforschung in Berlin, innerhalb von zwei Jahren »ein Buch über das Schicksal der nach Riga verschleppten Juden« schreiben. Honorar: 40 000 Dollar.

Das Manuskript ist bis heute überfällig, nun fordern die Überlebenden des Holocaust ihr Geld zurück - mittlerweile insgesamt 161 700 Mark. Scheffler hingegen hält weiter an dem Projekt fest. Demnächst soll das Berliner Landgericht über die Klage entscheiden.

»Bei Vertragsabschluß wußten beide Parteien, daß weder die Zeitvorgabe noch die Finanzen ausreichen«, behauptet der Historiker, der als Gutachter etwa im Maidanek-Prozeß international bekannt wurde.

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