Zur Ausgabe
Artikel 88 / 128

CHINA Spalter des Mutterlandes?

aus DER SPIEGEL 12/1997

Der Dalai Lama betritt diese Woche erstmals wieder chinesischen Boden, seit er 1959 ins indische Exil geflüchtet war. Aber nicht heim in die Volksrepublik China will das Oberhaupt des buddhistischen Lamaismus reisen, wie Peking immer wieder gefordert hat; vielmehr besucht der Friedensnobelpreisträger die unabhängige »Republik China«, die chinesische Insel Taiwan. Deren frei gewählter Präsident Lee Teng-hui gilt in Peking als »Separatist, der das Mutterland spalten will« - gleiches werfen die Kommunisten auch dem Dalai Lama vor. »Wenn es zu einem Treffen kommt«, warnte Chinas Außenministerium, »wird das schwere Konsequenzen haben.« Den Christen Lee kümmern die Drohungen wenig, zumal er innenpolitisch nur von dem Dalai-Lama-Besuch profitieren kann. Neun Millionen Taiwaner bekennen sich zum Buddhismus. Lees stärkste Konkurrenz, die oppositionelle Demokratische Fortschrittspartei, ließ in einigen Städten schon die Flagge Tibets hissen.

Zur Ausgabe
Artikel 88 / 128
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten