Sparflamme
Der Deutsche Bundestag ist Berlin-müde geworden -- wie es Moskau seit neun Jahren verlangt. Nach Kanzler Kiesingers ostpolitischem Schachzug -- er forderte für Ende September eine nur in Bonn mögliche außenpolitische Debatte und verhinderte so eine zur gleichen Zeit angesetzte Berlin-Woche der Parlamentsausschüsse -- ließ sich der Bundestag-Ältestenrat einen weiteren Verfahrens-Trick einfallen: Um die Berlin-Präsenz des Bundestages deutlich zu dokumentieren, aber dennoch auf Sparflamme zu halten, bestimmte er die erste Oktober-Woche zur fakultativen Berlin-Woche. Von den 23 Parlaments-Ausschüssen, die somit ihre Tagegelder-Listen wahlweise an Spree oder Rhein auslegen können, wollen nur fünf Berlins Hauptstadt-Image aufpolieren.