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SPECTRUM Haarpracht durch Chemie

aus DER SPIEGEL 26/1980

Scharfe Augen erkennen es am Fernsehschirm: Über Nacht verwandeln sich die angegrauten Haare von Politikern, Schauspielern und Moderatoren in kräftiges Dunkel oder jugendliches Blond; und wo eben noch Schütteres vom Kopf strähnte, bauscht sich plötzlich eine duftige Pracht. Immer häufiger unterziehen sich Frankreichs Männer über 40 einer Prozedur, die bislang höchstens die Jugend mit sich geschehen ließ -- Haar-Lifting. Um die angejahrte Kundschaft nicht durch Begriffe der Damenfriseure zu verschrecken, haben sich die Figaros eine neue Terminologie ausgedacht: Anstelle von Dauerwellen verpassen sie den Herren »soufflings« (Aufgeblasenes), die grauen Haarspitzen hellt ein »coup de soleil« (Sonnenstich) auf. Und wenn dunkle Strähnen ins Grauhaar meliert werden, heißt das nun »salissage« (Schmuddelei). Die Haare einfach in ihrer ursprünglichen Farbe nachtönen zu lassen -- wie es etwa Franz Josef Strauß tut --, gilt französischen Figaros als provinziell. »Ein guter Friseur«, postulierte der Pariser Star-Salon Carita, »verleiht dem Haar nur etwas mehr Charakter.«

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