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SPECTRUM Industrieschadstoffe zerstören Krakau

aus DER SPIEGEL 26/1980

Mit dem Wiederaufbau der Stadtkerne von Warschau, Danzig und Posen haben die Polen weltweit Maßstäbe gesetzt. Doch nun ruiniert von neuerrichteten Industriezentren verschmutzte Luft ihre alte Krönungs- und Hauptstadt Krakau: Jährlich etwa 150 000 Tonnen Schadstoffe aus den Stahlhütten von Nowa Huta und den Aluminiumwerken von Skawina verschandeln 1100 historische Gebäude in der ehemaligen Metropole, die von der Unesco als schönstes erhaltenes Ensemble des Mittelalters zum Welt-Kulturerbe erklärt worden war. Die Marienkirche ist häßlich eingeschwärzt; die monumentalen Apostelfiguren von Sankt Peter und Paul sind von schwefelsaurem Regen so zerfressen, daß sie abmontiert werden mußten. Mit einem Aufwand von mehr als 80 Millionen Mark konnten erst etwa 100 Häuser wiederhergerichtet werden. Inzwischen droht Schaden auch von unten -- die für den Kohle-Transport regulierte Weichsel hebt den Grundwasserspiegel.

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