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Sportreporterinnen setzen sich durch

aus DER SPIEGEL 30/1976

In die Umkleideräume der Sportler letzte Männerbastion im Journalismus -- dringen immer mehr Frauen ein. Sportreporterinnen, einst eine Rarität, gehören heute zum festen Stamm vieler amerikanischer, aber auch einiger bundesdeutscher Tageszeitungen. Von den etwa 180 akkreditierten US-Olympia-Berichterstattern in Montreal sind rund ein Dutzend Frauen -- »nicht viele, aber wahrscheinlich zehn mehr als in München 1972« ("Time"). Auch beim NOK in Frankfurt gingen »schätzungsweise fünf« Anträge für Sportjournalistinnen ein, die mit etwa 150 Kollegen zu den Spielen reisten. »Frauen«. lobte Schwergewichtsboxer George Foreman den neuen Berufsstand, »sind irgendwie besser. Sie fragen Sachen, die gewöhnlich nicht gefragt werden« (zum Beispiel nach homosexuellen Neigungen). Daß sie »Frische« in den Sportteil bringen, gestand ihnen auch David Burgin, Sportredakteur beim »Washington Star« zu. Doch Jane Gross, 28, Sportreporterin bei »Newsday«, beurteilte die Lage skeptisch: »Solange die Zeitungen immer nur eine von uns haben wollen, sind wir nicht wirklich akzeptiert.«

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