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Jemen Statt Einheit neue Spaltung

aus DER SPIEGEL 46/1993

Schwierige Wiedervereinigung in Arabien: Der vor drei Jahren aus dem feudalistisch-konservativen Norden (Hauptstadt Sanaa) und dem marxistischen Süden (Hauptstadt Aden) gebildete Einheitsstaat Jemen hält nicht zusammen. Im Süden ist die von Vizepräsident Ali Salim el-Beid geführte Sozialistische Partei nach vorübergehendem Niedergang wieder zur stärksten politischen Macht aufgerückt. Die Bevölkerung der einstigen Volksrepublik im Südjemen trauert großzügigen Sozialleistungen nach und sträubt sich gegen die Einführung der islamischen Rechtsprechung. Den Jemeniten aus beiden Landesteilen gelang es nicht, die Währung und das Ausbildungswesen zu vereinheitlichen, Polizei und Streitkräfte zusammenzufügen. Nun droht erneut die Spaltung: Die Armeeführung des Südens hat Einheiten, die nach der Wiedervereinigung in den Norden verlegt worden waren, wieder abgezogen und an der alten Grenze stationiert. Der Nordjemen reagierte mit der Entsendung von schwerer Artillerie und Panzern in die frühere Grenzregion, in der sich nun 100 000 Soldaten gegenüberstehen.

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