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Steffen Borchert,

aus DER SPIEGEL 49/1996

29, alternativer Bestattungsunternehmer und studierter Religionswissenschaftler, will jedem die Chance geben zu einer Beerdigung nach eigenen Vorstellungen. Zu diesem Zweck gründete er mit Gleichgesinnten das Beerdigungsunternehmen »Bios«, was auf griechisch »Leben« heißt. Ob mit einer New-Orleans-Band zu Grabe getragen oder aus dem Korb eines Fesselballons als Asche in der Luft ausgestreut, ob in der Urne per Space Shuttle im All für 46 000 Dollar ausgesetzt oder im künstlerisch bemalten konventionellen Sarg in die Grube gefahren - alle Bestattungswünsche werden erfüllt, sofern die Behörden keine Einwände haben, frei nach dem Borchert-Motto »Wer mit Punk, Jazz oder Rock'n'Roll gelebt hat, muß doch nicht mit Händel begraben werden«. Neueste Idee der Hannoveraner ist die anonyme Bestattung auf »Naturfriedhöfen": aufgekauften Geländeflächen, die nach vollständiger Belegung als »Naturschutzgebiet weitergeführt werden«.

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