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DOPING Strafe für Hintermänner

Von Jan Ludwig
aus DER SPIEGEL 40/1997

Mit einer drastischen Verschärfung des Arzneimittelgesetzes will Gesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) Doping bekämpfen. Zukünftig soll es verboten sein, so heißt es in einem Referentenentwurf, »Arzneimittel zu Dopingzwecken bei Menschen in den Verkehr zu bringen, zu verschreiben oder bei anderen anzuwenden«. Das Gesetz richtet sich besonders gegen Trainer oder Betreiber von Sportstudios. Aber auch Ärzte sollen bei Verstößen strafrechtlich und auch »nach ärztlichem Berufsrecht« belangt werden.

Mit der Novelle will das Gesundheitsministerium Dopingfälle wie den der Sprinterin Katrin Krabbe verhindern. Die Neubrandenburgerin war von ihrem Trainer Thomas Springstein unter anderem mit dem Kälbermastmittel Clenbuterol versorgt worden. Für ein solches Vergehen müßte sich Springstein nach neuem Recht vor Gericht verantworten.

Mit der Gesetzesvorlage kommt Seehofer der SPD entgegen, die seit Jahren ein Anti-Doping-Gesetz fordert. Bisher hatte sich der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) stets gegen ein Dopinggesetz gewehrt, weil er dadurch die Autonomie der Sportverbände beeinträchtigt sah.

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