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Briefe

TEURER FREUND
aus DER SPIEGEL 12/1961

TEURER FREUND

In der »Düsseldorfer Lokal-Zeitung« vom 24. Januar 1931 fand ich einige Hinweise zu Glanzstoff. Kölns Oberbürgermeister sprach damals vor der Stadtverordneten-Versammlung ohne irgendeinen Zusammenhang mit dem Thema von der Verbitterung der kommunalen Beamtenschaft: Kommunale Beamte stünden in der vordersten Drecklinie und würden dauernd mit Schmutz beworfen.

Die Düsseldorfer Zeitung knüpfte daran den Kommentar: »Das begann, als Kölns Schulden bekannt wurden, die Spannung nahm zu, als Berlin die Adenauersche Etat-Sanierung korrigierte ... und seit einer Woche erzählt ganz Köln mit Eifer und Diskretion von der Großzügigkeit des Oberbürgermeisters, mit der er nicht nur Kölns Finanzen handhabt, sondern die auch im Privatleben von ihm bewährt worden sei.«

Schon damals fiel den Kritikern auf, daß Adenauer seinen hohen Debetsaldo bei einer Bank unterhielt, in deren Aufsichtsrat er selber saß.

Mülheim (Ruhr) HANNS BREIDENSTEIN

Aus dem Brief des Bundestagsabgeordneten Döring könnte man schließen, daß Konrad Adenauer 1932 nur Werte in Höhe von 750 000 Mark geschenkt worden seien. Warum so ungenau, Herr Abgeordneter? Im SPIEGEL, hätten Sie ihn aufmerksam gelesen, steht ausführlich, daß Blüthgen seinem Freund Aktien im Wert von 1,1 Millionen Mark überlassen hat. Sie wurden von der Deutschen Bank verkauft, um Adenauers Schulden-Konto auszugleichen, und immer noch blieb ein Debet von über 750 000 Mark. Diese Schulden hat die Deutsche Bank dann selbst ausgebucht. Der jetzige Bundeskanzler hat sich also, ohne daß die Nazis mit im Spiel gewesen wären, über 1,8 Millionen Reichsmark schenken lassen, was etwa einem heutigen Wert von 3,5 Millionen Mark entspricht. Ganz schön schon!

Ludwigshafen HERMANN SEIFFERT

Die Millionen-Verluste von 1930 trug der Steuerzahler, die 60 Millionen Fernseh-Verluste trägt auch der Steuerzahler.

Hildesheim FRED HENZE

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