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BUNDESKANZLERAMT Teures Gegengeschäft

aus DER SPIEGEL 17/1999

Altbundeskanzler Helmut Kohl darf sein Abgeordnetenbüro mit zwei neuen B-6-Stellen (je 12 969 Mark Grundgehalt) ausstatten. Diese Regelung hat er seinem Nachfolger Gerhard Schröder abgetrotzt. Der Deal fiel bei den Haushaltsberatungen in der vergangenen Woche auf. Die Grünen-Haushaltsexpertin Antje Hermenau protestierte ("eine Unverschämtheit") und bat um einen Termin bei Kanzleramtschef Bodo Hombach (SPD). Im Beisein von Hermenau holte der sich in einem Telefonat mit Grünen-Fraktionschef Rezzo Schlauch ("Pfeif die Kollegin mal zurück") die Zustimmung für die Zuwendung ein. Hombachs Begründung: Kohl solle auf dem Balkan eine Vermittlerrolle übernehmen. Der wirkliche Hintergrund der teuren Operation ist indes ein anderer: Kohl hatte zugesichert, im Gegenzug mehrere hochrangige Mitarbeiter mit CDU-Parteibuch, die immer noch im Kanzleramt beschäftigt sind und dort »den Betrieb blockieren« (Hombach), mit anderen Posten, etwa bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, zu versorgen.

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