SPON-Wahltrend Es wird knapp in Nordrhein-Westfalen

Kurz vor der wichtigen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen liegen SPD und CDU fast gleichauf - das zeigt der repräsentative SPON-Wahltrend. Nur bei den kleinen Parteien gibt es einen klaren Favoriten.
Hannelore Kraft, Armin Laschet

Hannelore Kraft, Armin Laschet

Foto: Herby Sachs/ dpa

Die SPD konnte sich in Nordrhein-Westfalen lange sicher fühlen. Die Umfragewerte waren wie festgezimmert, die Sozialdemokraten mit ihrer Ministerpräsidentin Hannelore Kraft lagen stabil vorn. Doch zuletzt schwanden die Sympathien, die SPD rutschte dicht an die CDU und Herausforderer Armin Laschet heran.

Kurz vor der wichtigen Landtagswahl an diesem Sonntag wird deutlich: Im repräsentativen SPON-Wahltrend liegen beide Volksparteien fast gleichauf.

Die Umfrage wurde gemeinsam von SPIEGEL ONLINE und der "Rheinischen Post" in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey  erhoben. Im Superwahljahr 2017 befragen wir Sie regelmäßig zu Ihrer Parteipräferenz - in Echtzeit und für jeden Nutzer zugänglich. Mehr zur Methodik und wie aus den Rohdaten repräsentative Ergebnisse gewonnen werden, erfahren Sie am Ende dieses Artikels.

Wir wollten wissen: Welche Partei würden Sie in NRW wählen?

1. So haben Sie abgestimmt

Die SPD erreicht in Nordrhein-Westfalen 32,5 Prozent, gefolgt von der CDU, die auf 31,6 Prozent kommt. Bei der letzten Landtagswahl sah die Lage anders aus: Damals errang die SPD rund 39 Prozent, die CDU landete abgeschlagen bei etwa 26 Prozent.

Bei den kleinen Parteien gibt es einen klaren Favoriten. Die FDP mit ihrem Spitzenkandidaten Christian Lindner kommt auf 12,6 Prozent.

Die Grünen liegen bei 6,4 Prozent. Von ihrem zweistelligen Ergebnis im Jahr 2012 ist die Partei im SPON-Wahltrend weit entfernt. Die AfD erreicht 6,4 Prozent, die Linkspartei, die bislang nicht im Landtag vertreten ist, kommt in der Umfrage auf 5,7 Prozent.

Beim SPON-Wahltrend handelt es sich - wie bei anderen Umfragen auch - um keine Prognose des Wahlergebnisses am Sonntag. Die Zahlen zeigen aber die Präferenz der wahlberechtigten Bevölkerung in NRW innerhalb eines Befragungszeitraums. Mehr darüber, wie SPIEGEL ONLINE über Umfragen berichtet, lesen Sie hier.

Andere Umfragen sehen die SPD mit 32 zu 31  oder mit 33 zu 30 Prozent mal leicht vor der CDU, mal beide Parteien bei 32 Prozent gleichauf. Eine Umfrage sieht die CDU leicht vor  der SPD (31 zu 30).

2. Die politische Stimmung im Zeitverlauf

Der Zeitverlauf zeigt, dass die SPD zuletzt deutlich an Zustimmung verloren hat. Lagen die Sozialdemokraten Ende April noch bei 38 Prozent, fiel die Sympathiekurve danach ab. Bis kurz vor der Wahl konnte die SPD diesen Knick kaum ausgleichen.

Außerdem täuscht wohl der häufig verbreitete Eindruck, die CDU hätte sich in der Wählergunst zuletzt erheblich steigern können. Sie fuhr in den vergangenen Wochen eher konstante Werte ein, und liegt nun wegen der Schwäche der SPD nah an den Sozialdemokraten. Bewegung gab es bei der FDP, die sich leicht steigern konnte.

Mehr als 13 Millionen Menschen sind in Nordrhein-Westfalen wahlberechtigt, fast 18 Millionen Bürger leben hier - so viele wie in keinem anderen Bundesland. Neben der Bundestagswahl im Herbst 2017 gilt die Landtagswahl in NRW deshalb als wichtigste Abstimmung des Jahres und als Test für den Bund.

Anmerkungen zur Methodik: Der SPON-Wahltrend für Nordrhein-Westfalen wurde gemeinsam mit der "Rheinischen Post" in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey online erhoben. Der Erhebungszeitraum begann am 6.5.2017 und endete am 11.5.2017. Die Stichprobe umfasste 5031 Befragte, der statistische Fehler lag bei 2,5 Prozent. An der NRW-Umfrage konnten alle User teilnehmen. Für das repräsentative Ergebnis wurden aber ausschließlich Teilnehmer berücksichtigt, die mit einer Postleitzahl in NRW registriert sind.

Mehr zur Landtagswahl in NRW lesen Sie hier:


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