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Hausmitteilung Titel / Hooligans / Mauerfall-Gedenken

aus DER SPIEGEL 45/2014
Schießl, Biobäuerin

Schießl, Biobäuerin

Foto: CHRISTIAN O. BRUCH / LAIF

Bio ist für viele Konsumenten längst zum Lifestyle geworden, dementsprechend bunt ist das Angebot: Vom Fachgeschäft über den Supermarkt bis hin zum Discounter, überall stehen Bioprodukte in den Regalen. Umso überraschter war SPIEGEL-Redakteurin Michaela Schießl, als sie erfuhr, dass viele deutsche Biobauern ums Überleben kämpfen. Die hohe Förderung von Biogasanlagen hat Ackerland teuer gemacht - so teuer, dass immer mehr Ökobauern aufgeben. Mittlerweile kommt der Großteil der Bioware aus dem Ausland. Dort wird zwar billiger produziert, aber häufig weniger kontrolliert - die Zahl der Betrügereien und Skandale steigt, auch weil im Handel ein gnadenloser Preiskampf tobt. »Langfristig werden Bioprodukte nur bestehen können, wenn für konventionelle Ware endlich der wahre Preis berechnet wird«, sagt Schießl: Die Umweltschäden, die die Agrarindustrie verursacht, müssten über den Preis an die Verbraucher weitergegeben werden. zum Artikel 

Die Gruppe »Hooligans gegen Salafisten« (Hogesa) zeigte ihr Gewaltpotenzial zuletzt in Köln. Mehr als 4500 Teilnehmer folgten dem Aufruf zu einer Demonstration, darunter viele Rechtsextreme. Nach kurzer Zeit kam es zu Ausschreitungen. Überraschend war das nicht. Bereits vor einem Jahr beschrieb SPIEGEL-Redakteur Rafael Buschmann die Gefahr eines neuen Netzwerks aus Hooligans und Neonazi-Kadern. Danach warnten Staatsschützer, junge Fußball-Ultras und Mitarbeiter von Fanprojekten immer wieder vor einer Radikalisierung der Hooligan-Szene. Doch weder Justiz noch Politik noch die Fußballvereine haben bislang eine Strategie entwickelt. Als SPIEGEL-Mitarbeiter jetzt Einblick in interne Foren der Hogesa erhielten, wurde deutlich, dass der Kölner Krawall von langer Hand organisiert war. Ein Team um Redakteur Jörg Schindler machte sich auf die Suche nach den Hintergründen. »Es ist schon verblüffend«, sagt Schindler, »wie lange die Behörden das Phänomen unterschätzt haben.« zum Artikel 

Spätestens als SPIEGEL-Reporter Jochen-Martin Gutsch Anfang September zufällig in das Einkaufszentrum Potsdamer Platz Arkaden ging und plötzlich mitten in einem nachgebauten DDR-Mauerstreifen stand, war klar, dass das offizielle Gedenken zum 25. Jahrestag des Mauerfalls in diesem Jahr etwas umfangreicher ausfallen würde. Gutsch, geboren und aufgewachsen in Ostberlin, reiste in den vergangenen Wochen durch Deutschland, um zu erkunden, welches Bild vom Revolutionsherbst '89 heute existiert und wie es gepflegt, umkämpft und überhöht wird. Ein bisschen Angst hat Gutsch nach der Recherche vor dem 50. Jahrestag der »Friedlichen Revolution«. »Vielleicht baut man dann ja die komplette DDR wie ein Mauer-Disneyland nach. Und steckt sie in ein riesiges Einkaufszentrum.« zum Artikel 

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