Hausmitteilung Titel, Flüchtlinge, Fußball

Pfister, Seehofer, Neukirch
Foto: Dieter Mayr / Der SpiegelNoch nie war die Kluft zwischen den beiden Schwesterparteien so groß wie heute – so urteilen viele Zeitzeugen und Unionspolitiker, die das Verhältnis seit Dekaden beobachten. In aller Offenheit droht die CSU, Angela Merkel bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr als Kanzlerkandidatin zu unterstützen. Zerfällt die Union? Und wer könnte diese Entwicklung noch aufhalten? »Es kommt jetzt auf uns an«, sagte Merkel, als sie ihren Gegner und Verbündeten, CSU-Chef Horst Seehofer, am Dienstag im Kanzleramt empfing – um das Bündnis neu zu schmieden? DieSPIEGEL-Redakteure Ralf Neukirch und René Pfister, Autoren der Titelstory, begleiten die beiden Politiker seit Jahren: Neukirch schrieb bereits Ende der Neunzigerjahre über Merkel, die damals noch CDU-Generalsekretärin war. Pfister lernte Seehofer vor zwölf Jahren kennen; damals schon war Seehofer ein Merkel-Kritiker, er bekämpfte ihre Gesundheitsprämie. »Beide wissen, dass sie den eigenen politischen Niedergang provozieren«, sagt Neukirch. »Sie sind nur völlig ratlos, wie sie ihn stoppen sollen.« zum Artikel

Wiedmann-Schmidt, Weise, Smoltczyk
Foto: Espen Eichhöfer / Der SpiegelIn Nürnberg-Hasenbuck, einem eher unscheinbaren Vorort, befindet sich, untergebracht in einer ehemaligen SS-Kaserne, die Zentrale des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, kurz: BAMF. Von hier aus wird der Einsatz der bald 7300 Mitarbeiter koordiniert, werden mehr als hundert Dienststellen gesteuert, hier lenkt man die Zuwanderung in verwaltungstechnische Bahnen. Es ist eine Jahrhundertaufgabe, der sich die Beamten meist hinter verschlossenen Türen widmen. Die SPIEGEL-Redakteure Alexander Smoltczyk und Wolf Wiedmann-Schmidt konnten sich jedoch mehrere Tage lang in der Zentrale aufhalten, dort trafen sie auch Jürgen Weise, den Chef. Und sie erlebten eine zutiefst verunsicherte Behörde, die sich unter dem Druck der Geschehnisse in eine Hochleistungsmaschine verwandeln muss. zum Artikel

Buschmann, Osang
Wenn Rainer Koch im Wohnzimmer in seinem Heimatort Poing bei München sitzt und auf dem Großbildfernseher die Spiele der Zweiten Bundesliga verfolgt, wirkt er wie ein normaler Fan. Dabei ist Koch Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), er ist einer der mächtigsten Funktionäre. Die SPIEGEL-Redakteure Rafael Buschmann und Alexander Osang saßen mit Koch auf seiner roten Ledercouch und diskutierten mit ihm über die Interessen der Amateurvereine, die dieser durch die Kommerzialisierung bedroht sieht. Vertreter der Profiliga wiederum sehen in Koch einen Ewiggestrigen, der die Anforderungen der globalisierten Welt nicht kapiert. So zieht sich, wenige Tage vor der Europameisterschaft, ein tiefer Riss durch die deutsche Fußballwelt. Buschmann: »Es geht um die Frage, wem der Fußball wirklich gehört.« zum Artikel