In der DDR häufen sich blutige Zusammenstöße zwischen der Bevölkerung und sowjetischen Militärs. Im mecklenburgischen Ludwigslust, das eine starke sowjetische Garnison hat, kamen am 27. Juni bei einer Schlägerei in einer Diskothek zwei junge Rotarmisten zu Tode. Die beiden waren mit ostdeutschen Besuchern, mit deren Begleiterinnen sie tanzen wollten, in Streit geraten. Eine Streife der sowjetischen Militärpolizei ging mit Koppeln dazwischen. Daraus entwickelte sich eine allgemeine Prügelei, in deren Verlauf die beiden Soldaten erschlagen wurden. Anschließend zogen die Jugendlichen zur sowjetischen Kommandantur und warfen dort die Scheiben ein. Etwa 20 junge Leute befinden sich derzeit in Haft. Kurz vor diesem Zwischenfall hatten sowjetische Wachsoldaten bei Fürstenberg zwei ostdeutsche Jugendliche erschossen, als die über eine Kasernenmauer kletterten. Die beiden hatten monatelang mit russischen Rekruten
einen lebhaften Schwarzhandel (Zigaretten und Alkohol gegen Bleiplatten aus Batterien) betrieben.