DÄNEMARK Topjob für Fogh?
Premierminister Anders Fogh Rasmussen, 56, will Nato-Generalsekretär werden - was seine Mitte-rechts-Minderheitsregierung in Schwierigkeiten bringt. Denn 57,9 Prozent der Dänen verlangen im Fall seines Wechsels nach Brüssel Neuwahlen. Nur 38,5 Prozent akzeptieren Foghs Wunschnachfolger, Finanzminister Lars Løkke Rasmussen, 44. Fast die Hälfte wünscht sich hingegen die Sozialdemokratin Helle Thorning-Schmidt, 42, als erste Frau an die Regierungsspitze.
Nun versucht Fogh seinen Landsleuten den Umzug schmackhaft zu machen, indem er etwa sagt, es sei »immer interessant, wenn wir dänische Politiker auf internationalen Topposten plazieren können«. Der Rechtsliberale gilt bei der Nato wie auch für die USA als Favorit für die Nachfolge des Niederländers Jaap de Hoop Scheffer. »Wenn er den Job will, bekommt er ihn auch«, glaubt Daniel Hamilton vom Zentrum für transatlantische Beziehungen in Washington. Schon vorige Woche war in Kopenhagen eine Entscheidung erwartet worden. Fogh hatte extra Redezeit im Parlament angemeldet, was eigentlich nur bei Rücktrittserklärungen oder Neuwahlen üblich ist. Dann schwieg er jedoch, wohl wegen der Nachfolgefrage. Sein Kandidat Løkke ist wegen privater Eskapaden und dubioser Spesenabrechnungen umstritten.