TRAUMMEILE
Sie berichten, daß das Volkswagenwerk die Modelle von 1960 in den USA mit zehn Prozent Ermäßigung verkaufte und an VW-Interessenten Lotterielose verteilte. Der Gewinner sollte eine Reise nach Wolfsburg und einen Volkswagen kostenlos bekommen. Ich hätte gern gewußt, wo das gemacht worden ist.
In Wahrheit sieht es bei uns so aus: Wir haben annähernd 175 Firmenaufträge, die wir nur mit einer Anzahlung von 100 Dollar oder 400 Mark angenommen haben. Wegen des geringen Bestandes waren wir bis zum August 1961 in Limousinen, Wagen mit Sonnendach und Kabriolets ausverkauft. Wir warten auf größere .Zuteilungen, um die Lieferfrist verkürzen zu können. Übrigens verkauften wir die 60er Modelle einschließlich der Transporter zum vollen Preis, bevor uns die 61er Wagen zurVerfügung standen.
Ich möchte Ihnen nur ein Beispiel aus meiner Verkaufspraxis schildern: Ein Colonel kam zu mir mit einem 55er VW, der bereits 157 000. Meilen gelaufen war. Nach 90 000 Meilen hatte er einen zweiten Motor erhalten. Weil dieser Wagen in solch ausgezeichnetem Zustand war, wollte ich ihn kaufen und in meinen Ausstellungsräumen zeigen als ein Beispiel dafür, wie ein gepflegter, sechs Jahre alter VW aussieht. Mein Kunde jedoch anwortete: »Mr. Lantzsch, ich will erst noch 100 000 Meilen mit diesem Wagen fahren, bevor ich ihn verkaufe.« Solche Auskünfte bekommen wir ständig von unseren Kunden.
Fairfax (USA) HORST B. LANTZSCH