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Briefe

Treu und brav bezahlt
aus DER SPIEGEL 35/1993

Treu und brav bezahlt

(Nr. 34/1993; Personalien)

Es gibt unglückliche legale Ehen und glückliche wilde Ehen. Ich verteidige - und denke dabei auch an einige SPIEGEL-Kollegen - die glücklichen Beziehungen in jeder Form gegen einen nur auf die Form bestehenden Kardinal. Und was geschieht? Der SPIEGEL interessiert sich - zum zehnjährigen Gedenktag an meine Steuersünde - für meine Kirchensteuer. Ich bleibe dabei, ich habe sie treu und brav bezahlt. Allein in den letzten drei Jahren 75 115 Mark. Der Kirche sollte das reichen. Sonst reicht's mir. Es ist höchst bedauerlich, daß einem Gläubigen in Deutschland nur die Alternative bleibt zwischen Schröpfung und Austritt. Wer vermutet, ich würde wilde Ehen verteidigen, weil ich selber in einer derartigen Beziehung lebe, irrt, ich bin kirchlich getraut. Der SPIEGEL-Herausgeber kann es bezeugen, er war dabei und hat - mit oder ohne Kirchensteuer - klar, laut und deutlich mitgesungen, was Rudolf Augstein sich auch leisten konnte, denn er kannte den Text. Anderen treu und brav Kirchensteuer zahlenden Gästen kann das nicht bestätigt werden. *UNTERSCHRIFT: Gmünd (Bayern) PETER BOENISCH *BEILAGE: Eine Teilauflage dieser SPIEGEL-Ausgabe enthält eine Beilage des SPIEGEL-Verlages / Abo., Hamburg.

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