TÜRME
Da nach Ihrem Bericht für den Stuttgarter Fernsehturm in seinem Turmkopf rund 300 Tonnen Nutzlast vorgesehen wurden, von denen die Hälfte - 150 Tonnen - ruhig auf der einen Seite des Turms stehen kann, ohne daß die Baupolizei einzuschreiten braucht, sollte sich das bauwütige Bonn schnellstens eine solche Riesen-Stricknadel errichten lassen - einmal wegen der Attraktion und zum anderen wegen der dadurch ermöglichten und für die Wahlkampfsieger des Jahres 1957 besonders wichtigen Kontaktpflege auf höchster Ebene (CDU -Abgeordneten müßten natürlich Vorzugskarten zur Turmbesteigung zur Verfügung stehen). Einzelheiten bitte ich aus der Zeichnung von H. E. Köhler im »Simplicissimus« vom 17. März 1956 zu entnehmen.
München
AXEL DIEBOLD
Ob der geplante Monstreturm für die Brüsseler Weltausstellung 1956 das letzte Produkt jener Wolkenkratzer-Architektur sein wird, mit der seit dem Turmbau von Babel die Menschheit geplagt wird, ist wohl nicht anzunehmen. Eigenartig ist in diesem Falle das schiefe Verhältnis von Bauherr und Bauwerk: Je kleiner das Land, desto höher der Turm - Brüssel und Stuttgart beweisen es.
Hannover
RUDOLF DAUES
Simplicissimus
Stuttgarter Fernsehturm: »Es sind die siegreichen CDU-Abgeordneten, o HERR. Sie wollen Dich zu ihrem Festessen einladen und mit Dir das Weitere besprechen!«