Die Kommission zur Planung des größten Stadtumbaus der Neuzeit hatte zum erstenmal getagt, da bat der Chefplaner seinen Dienstherrn, den Beraterstab möglichst klein zu halten. »Verstehe ich Sie richtig«, fragte Napoleon III., »daß Sie lieber allein arbeiten wollen?« Der Baron Haussmann nickte, der Planerstab wurde aufgelöst, und die gesamte Pariser Stadterneuerung von 1853 bis 1870 lag fortan in den Händen des Kaisers und seines Barons.
Paris wurde fast völlig umgebaut. Damit kann Berlin nicht konkurrieren. Bis zum Jahr 2010 werden gerade einmal zehn Prozent der gesamten Stadt neu errichtet. Und während der französische Zentralismus bis heute die Pariser Großbaupolitik zur Präsidentensache macht, gibt es in Deutschland schon lange niemanden mehr, der für Planungsfragen seinen Kopf riskieren möchte.
Einen einzigen Möchtegern-Haussmann hat Berlin allerdings doch gesehen. Er hieß Hanno Klein - ein übermütiger, autokratischer Referatsleiter aus der Bauverwaltung, der die innerstädtischen Privatinvestitionen lenkte.
Klein wollte auf eigene Faust vor allem ausländische Bauherren in die City holen, um das in 40 Jahren Inseldasein gewachsene Berliner Baukartell zu brechen. 1991 wurde der 48jährige in seiner Wilmersdorfer Wohnung durch eine Briefbombe getötet. Die Polizei weiß bis heute nicht, ob die Täter linke Spinner oder rechte Baulöwen waren.
Senatsbaudirektor Hans Stimmann, 53, der nach der Ermordung Hanno Kleins zum Oberaufpasser mit Staatssekretärsrang bestellt wurde, ist trotz aller Machtallüren nicht der Haussmann von heute. Er darf über alle Baufragen reden, nur nicht über das Wichtigste - über Grundstücksvergaben und Investitionsentscheidungen. Dafür lebt er auch weniger gefährlich und braucht allenfalls Rufmordkampagnen wegen seiner konservativen Stadtbildpflege zu fürchten.
Die wahren Haussmänner von heute sind eher in den Chefetagen der privaten Investoren zu suchen. Dort werden derzeit 270 Berlin-Projekte mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 50 Milliarden Mark geplant. Das ist viermal soviel Geld, wie der Marshallplan nach Deutschland pumpte.
Den Löwenanteil machen die Büroflächen mit sieben Millionen Quadratmetern aus. Das Auge dieses Investitionsorkans liegt auf der Kreuzung Friedrichstraße/Unter den Linden im Osten. Hier werden in einem Umkreis von 1,5 Kilometern zwischen Tiergarten und Alexanderplatz über drei Millionen Quadratmeter Büro-, Wohn- und Einzelhandelsfläche hochgestemmt. Allein die Friedrichstraße zählt 20 neue Großbauten mit 560 000 Quadratmeter Mietraum, was neun Frankfurter Messetürmen entspricht.
Reichlich unklar ist bislang nur, wer die exklusiven Stadtinseln in der Berliner Mitte später bevölkern soll. Allein rund um das Brandenburger Tor entstehen vier luxuriöse Subzentren: die neue Berliner Zentralstation am Lehrter Bahnhof, das Gebiet Potsdamer/Leipziger Platz, die Friedrichstraße und der Boulevard Unter den Linden. »Keine Stadt der Welt hat vier konkurrierende Eins-a-Lagen«, wundert sich der Bonner Stadtökonom Ulrich Pfeiffer.
Zudem liegen diese geplanten Zentren unverbunden nebeneinander, so daß nach Fertigstellung erst die eigentliche Arbeit beginnt. Dann muß echtes Stadtleben in Zwischenräumen und weniger spektakulären Nebenstraßen geschaffen werden, um die Solitäre zu verknüpfen. Aber für den Bau von schlichteren B-Lagen wurde auf den Reißbrettern der Star-Architekten noch keine passende Entwurfsidee erblickt.
Am traditionell proletarischen Alexanderplatz plant der Berliner Architekt Hans Kollhoff die fünfte Stadtinsel: zwölf Art-Deco-Hochhäuser als Ost-Berliner Antwort auf das New Yorker Rockefeller Center. Kollhoffs hervorragende Entwurfsidee ist, den Stadtgrundriß mit herkömmlichen Baublöcken zu respektieren, aber mit aufgesetzten Turmkronen vertikal zu durchbrechen. Doch der Modernisierungsschock der Anwohner ist so groß, daß sie ihre öden DDR-Plattenbauten mit einer Bürgerinitiative verteidigen.
Zum Investorenkampf um die Berliner Mitte kommen noch die Besitzansprüche der Bonner Regierungsbeamten hinzu. Ihre Neigung, die Innenstadt - vor allem wegen der Sicherheit - allzu energisch abzuriegeln, könnte die neuen Bau-Inseln restlos ruinieren und die Privatinvestoren auf die Palme bringen.
Aber die größte Angst der Berliner vor den Rollkommandos der internationalen Investoren hat sich gelegt. Kein Wunder, denn viele Ausländer haben sich nach Hanno Kleins Ermordung aus dem Berlingeschäft zurückgezogen.
Klare Vereinigungsgewinner sind westdeutsche sowie alteingesessene Berliner Bauträger. Diese ökonomische Repatriierung paßt merkwürdig gut zum Berliner Architekturstreit um die Wiederentdeckung der preußisch-nüchternen, regionaltypischen Architektur.
Ihr Verkünder ist Senatsbaudirektor Stimmann. Er forderte gleich zu seinem Amtsantritt 1991, daß sich das neue Berlin am Straßengrundriß, den Bauhöhen und den Grundstücksaufteilungen der Vorkriegszeit orientieren soll.
Stimmanns Konzept der »kritischen Rekonstruktion« stammte aus den ruhigen Zeiten der Internationalen Bauausstellung Mitte der achtziger Jahre. Damals konnte sich Berlin noch sorgfältige Stadtreparatur mit postmoderner Baukunst für Sozialwohnungen leisten.
Unter dem Druck der neuen Investitionen allerdings, bei denen Stimmann die Mitsprache entzogen wurde, ist sein Programm aus dem Ruder gelaufen. Weil er seine altstädtischen Strukturprinzipien nicht durchsetzen konnte, macht sich sein Einfluß ersatzweise in ästhetischen Gestaltungszwängen bemerkbar. Das ist Berlins Dilemma: Aus Angst vor städtebaulichem Wildwuchs wird die Architektur konfektioniert.
Stimmann will die Traufhöhen der historischen Friedrichstadt einhalten. Die Investoren antworten darauf mit Tiefbau und verbuddeln in der gesamten Innenstadt ihre verbotenen Hochvolumina vier Stockwerke tief in den Boden. Das Wichtigste an der erwünschten Blockrandbebauung nach Berliner Art aber fehlt: die Hinterhöfe. Wo es früher Mischgewerbe und Billigwohnungen gab, entstehen heute glasgedeckte Einkaufspassagen oder Büroatrien.
In den Genuß dieser gedeckelten und vollgepfropften City kommen beispielsweise die künftigen Kunden der Friedrichstadtpassagen am Gendarmenmarkt. Dort werden Ende des Jahres drei gewaltige Blöcke mit Läden und Büros eröffnet, deren Shopping-Mall bis in den Keller reicht. Auch am Potsdamer Platz mußte der italienische Baumeister Renzo Piano auf Investorenwunsch anstelle europäischer Stadtstraßen die längste überdachte Shopping-Mall Berlins entwerfen.
Stimmanns Wunsch nach der kleinmaßstäblichen Parzellierung der Grundstücke scheiterte an der Treuhand. Die wollte den DDR-Einheitsbesitz möglichst schnell verkaufen und beglückte die Investoren mit Riesenbrocken. Anstelle architektonischer Differenzierung und städtischer Nutzungsvielfalt bekommt die Mitte jetzt gedrungene Baubuletten mit 110 Meter Seitenlänge.
Aber zumindest die Friedrichstadtpassagen, damals noch vom Investitionslenker Klein angeschoben, geben eine erstaunlich differenzierte Architektur ab. Der Schneewittchensarg des Franzosen Jean Nouvel übertrifft mit runden Ecken und zeitgenössischer Transparenz sogar das Vorbild - Erich Mendelsohns stromlinienförmiges Mosse-Haus an der Jerusalemer Straße.
Die Amerikaner Pei, Cobb, Freed geben mit ihrem expressionistisch gezackten Bienenwabenbau eine moderne Antwort auf den deprimierenden deutschen Kaufhaus-Standard der sogenannten Eiermann-Rasterfassaden. Und der Kölner Oswald Mathias Ungers schuf eine seiner üblichen quadratischen Ordensburgen, aber mit sorgfältigen Proportionen und feinsten Steindetails - kein stummes Monument, sondern kraftvolle Großstadtarchitektur.
Trotz dieser Architekturparade hatte die New York Times kürzlich den Eindruck, als stecke hinter jeder Fassade der Friedrichstadtpassagen »eine Skulptur, die sich freisprengen möchte«.
Der Kampf zwischen den immensen Investitionen und Stimmanns Vorgaben wird immer mehr zum Krampf.
Seit der Kritik an den Friedrichstadtpassagen werden die Baubrocken neuerdings künstlich kleingeschlagen. So entstehen die sogenannten Omnibus-Projekte: Investoren von Komplexen wie dem »Kontorhaus« oder dem »Hofgarten« in der Friedrichstadt bebauen ihre aus vielen Parzellen zusammengelegten Großgrundstücke mit mehreren Architekten. So werden funktional homogene Blöcke - gemeinsame Erschließung, durchlaufende Tiefgeschosse - mit verschiedenen Haustypen und Fassadenformen nachträglich wieder aufgelockert: der Kompromiß als Gestaltungsprinzip. Der Stadthistoriker Dieter Hoffmann-Axthelm spricht schon vom Berliner »Bekleidungsfetischismus«.
Dessen Höhepunkt wird der Mailänder Aldo Rossi erreichen: An der Zimmerstraße entwirft er einen kompletten Block mit zwei Dutzend funktional gleichartigen Vorder- und Hinterhäusern, aber jedes nach außen hin in anderem Gewand: von der Berliner Mietskaserne bis zum hanseatischen Kontorhaus. Einen derart krassen Widerspruch zwischen Erscheinungsbild und Investitionslogik, zwischen Gefühl und Verstand, nennen Psychologen Schizophrenie.
Selbstkritisch räumt Stimmann angesichts solcher gespaltenen Architekturen ein: »Wir haben es versäumt, unser Bauprinzip in Hauseinheiten mit einem politisch-ökonomischen Programm zur Förderung mittelständischer Bauherren zu flankieren.« Ohne Streuung der Besitzverhältnisse, so predigt Stimmanns Cheftheoretiker Hoffmann-Axthelm seit Jahren, nützt die größte architektonische Vielfalt nichts.
Aber allmählich bemerken auch die Investoren, daß sie eine Stadt bauen, die glatt am gewandelten Markt vorbeigehen könnte - zu große und zu teure Einheiten, zu geringe ökonomische und funktionale Mischung.
Auf dem größten zusammenhängenden Entwicklungsgebiet der Berliner Mitte am Potsdamer Platz wurde die Grundstücksaufteilung überraschend korrigiert. Nach dem umstrittenen Verkauf des mit 62 000 Quadratmeter größten Grundstückes an den Daimler-Benz-Konzern 1989 gab es heftige Kritik, daß ein ganzer Stadtteil in den Einheitsbesitz eines Investors übergehe.
Daimler-Benz reagierte darauf mit einem aufwendigen Architektenwettbewerb. Dabei wurden sechs Baumeister von Tokio bis Madrid ausgewählt, um das Kolossalvolumen in Einzelbauten aufzulösen. Das Ergebnis, gerade als Modell fertiggestellt, wird schon jetzt wie kostbares Museumsgut herumgereicht. Die geplanten Häuser sehen aus wie eine Weltausstellung internationaler Spitzenprodukte: ein Forum Romanum der Gegenwartsarchitektur.
Doch neben der ästhetischen Aufwertung hat Daimler-Benz die Stadtinsel nun auch grundbuchlich wieder in selbständige Liegenschaften zerlegt. Diese »Realteilung« abgeschlossener Baueinheiten ist Voraussetzung dafür, daß der Investor seine Liegenschaften leichter verkaufen kann und das Besitzmonopol nicht auf ewig festgeschrieben ist.
Ortwin Ratei, als Senatsreferent für innerstädtische Investitionen, heute auf dem Platz des ermordeten Hanno Klein, beobachtet bei vielen neuen Projekten: »Die Käufer wollen Einzeleigentum an Parzellen; nach den Großeinheiten entstehen kleinere Bebauungsformen.«
Völlig unerwartet kommt auch die Zunahme des Wohnanteils in den Büroburgen. Beim Grundstückscoup der Friedrichstadtpassagen hatte der Berliner Senat einen Wohnanteil von gerade mal 4 Prozent heraushandeln können. Seit dem Potsdamer Platz sind 20 Prozent Wohnungen vorgeschrieben. Neuerdings übererfüllen die Bauherren ihr Soll: »Die sehen Wohnungen nicht mehr als Abfallprodukt, sondern als krisensichere Anlage«, sagt Investitionslenker Ratei.
So rüttelt sich unter den Sparzwängen der Rezession vieles von selbst zurecht, was bei anhaltendem Bauboom monströs mißraten wäre. In Architektenkreisen wird unterdessen weiterhin über den »preußischen Stil« gestritten.
Den Begriff prägte 1916 der konservative Kulturphilosoph und Nazi-Vordenker Moeller van den Bruck. Er meinte die Adaption des spröden Klassizismus von Baumeistern wie Friedrich Gilly und seinem Schüler Karl Friedrich Schinkel: steinerne antikisierende Volumina, klare Symmetrien, sparsamer Schmuck. Leider machten die Nazis aus dem feinsinnigen Preußenstil eine hohltönende Kolossalbaukunst.
Bösartig meinte kürzlich der britische Independent, Berlin werde wieder zu einer »Knobelbecher-Stadt, an der Hitler seine Freude gehabt hätte«. Auch der Architekturkritiker Nikolaus Kuhnert sieht ein ideologisches Rollback: »Weil sich Politik und Kultur in Deutschland mit reaktionären Positionen noch nicht hervorwagen, üben die Architekten schon mal die Rolle rückwärts ein.«
Nazi-Vorwürfe machen Baudirektor Hans Stimmann rasend. Seine Vorbilder entstammen, so beteuert er immer wieder, der Halbzeit der Moderne. Er meint damit jene Zeit nach der Jahrhundertwende vor dem Bauhaus und dem Konstruktivismus, als in Berlin Peter Behrens, Alfred Messel, Ludwig Hoffmann, Erich Mendelsohn oder Max Taut ihre neusachlich-monumentalisierenden Geschäftshäuser entwarfen.
Trotz dieser schönen Vorbilder macht sich in der Friedrichstadt die seelentötende Monotonie steinerner Lochfassaden wie im neuen Hamburg breit. Mit der vielbeschworenen Berliner Bautradition hat das nichts zu tun. Die war gerade für ihre Vielfalt aus Historismus, Jugendstil, Archaik und frühem Expressionismus berühmt.
Heute handelt es sich eher um eine Ästhetik der Rezession: Bei ungünstiger Wirtschaftslage bevorzugen Investoren eben kommerzielle Trutzburgen. Diese gebauten Stabilitätsversprechen sehen zuweilen wie Zuchthäuser aus. So läßt der Konzern ABB den Italiener Giorgio Grassi am Potsdamer Platz einen Büroriegel in Form einer Riesenmauer mit winzigen Schießscharten entwerfen.
Doch die gewünschte Steinästhetik stößt hier auf unerwartete Widerstände. Damit der zwölfgeschossige Kopfbau nicht in die darunterliegenden U-Bahntunnel einbricht, soll er jetzt doch mit einer Glashaut verkleidet werden.
Die Angst vor einer uniformierten Zeitgeist-Architektur wächst. Mittlerweile gilt schon eine gläserne Allerweltsfassade, wie sie der Stuttgarter Günter Behnisch, Architekt des neuen Bonner Plenarsaals, für die Akademie der Künste am Pariser Platz entwarf, als Befreiungsschlag.
Der Platz am Brandenburger Tor ist das jüngste Schlachtfeld des Architektenstreits. Dort hatte Stimmann kürzlich eine Gestaltungssatzung vorgelegt, um den Wiederaufbau der zerbombten Platzkanten in historische Bahnen zu lenken.
Doch die Akademie tobt, daß die Satzung ihren Behnisch-Bau verhindere und nur eine »Architektur der röhrenden Hirsche« hervorbringe. Erster Beweis: der historisierend-geschmäcklerische Neuaufbau des Hotels Adlon, ein Stück Vulgär-Klassizismus wie aus dem Legoland. Und Stadthistoriker Hoffmann-Axthelm verspürt bei den leblosen Pavillon-Entwürfen des Berliner Architekten Josef Paul Kleihues am Brandenburger Tor einen »fatalen NS-Geschmack«.
Mit der Faschismus-Keule ist der neuen Berliner Einfalt allerdings nicht beizukommen. Bedenklicher ist die geringe Internationalität im Baugeschehen. So arbeiten in der gesamten Hauptstadt derzeit 150 Architekten, davon 32 Ausländer. Der architektonische Ausländeranteil von 20 Prozent dürfte bei der künftigen Ost-West-Drehscheibe ruhig etwas höher sein.
Aber das geht wohl nicht bei einer ästhetischen Debatte, die sich ausgerechnet um die Suche nach einer regionaltypischen Berliner Architektursprache dreht. Solche Identitätstümelei und geistiger Provinzialismus passen schwer zum Berliner Metropolenanspruch. Wirkliche Großstädte besitzen für gewöhnlich kein architektonisches Lokalkolorit; regionalistisches Bauen ist ein ländliches Phänomen.
Die vielbeschworenen Halb-Modernisten der zwanziger Jahre hatten seinerzeit ihre Entwürfe erfolgreich bis nach Rußland und Amerika exportiert. Ein heutiger Berliner Neubau im Stil des »preußisch durchsäuerten Neoklassizismus«, wie der West-Berliner Architekt Axel Schultes das derzeitige Malheur nennt, würde in anderen Metropolen nur Kopfschütteln hervorrufen.
Vorläufiger Höhepunkt des Berliner Baustreits war im Dezember der Wettbewerb um das Kanzleramt im Spreebogen. Dabei wurden gleich zwei Sieger prämiert, die exakt die Extrempole der laufenden Debatte markieren. Das junge ostdeutsche Team Krüger, Schuberth und Vandreike will mit einem monolithischen Schloßentwurf hinter tantenhaften Säulenfassaden die Berliner Baugeschichte um Jahrhunderte zurückdrehen. Axel Schultes dagegen schlägt ein zeitgemäßes, selbstbewußtes Kanzlerlabyrinth mit vielschichtigen Raumdurchdringungen vor.
»Berlin wird eng und reduziert sich aus Angst, sich zu verlieren«, meint Schultes und blickt hoffnungsvoll nach Bonn. Dort muß jetzt der Kanzler ein wenig Haussmann spielen. Und dafür sorgen, daß der prominenteste Neubau der Berliner Republik nicht morgen schon von vorgestern ist. Y