MODERNES LEBEN Umweltschützer gegen Goldrausch
Heftige Proteste hat ausgelöst, was einst Arbeitsplätze und damit die Rettung aus der Armut zu verheißen schien: der Goldrausch im irischen Westen. Als der Preis für das Edelmetall in den achtziger Jahren drastisch stieg, besorgten sich einige der größten Bergbaukonzerne der Welt Schürfrechte auf der grünen Insel, darunter der britische Multi Rio Tinto-Zinc (Jahresumsatz: 18 Milliarden Mark). Jetzt formiert sich Widerstand. Umweltschützer wie Lesli O'Dowd, Amerikanerin mit Wohnsitz in der besonders betroffenen westirischen Grafschaft Mayo, kritisieren die riskanten Fördertechniken, die auf dem Einsatz des hochgiftigen Blausäuresalzes Cyanid basieren, und den gewaltigen Landschaftsverbrauch. Einen ersten Erfolg können die Umweltschützer bereits verbuchen. Die Regierung hat den Berg Croagh Patrick, unter dem größere Goldvorkommen ermittelt worden sind, zur Sperrzone erklärt. Die Protestler hatten einen mächtigen Verbündeten: die katholische Kirche. Der Berg ist dem irischen Nationalheiligen gewidmet und wird jährlich im Juli von 100 000 Pilgern besucht.