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Undichte Stellen

aus DER SPIEGEL 6/1991

Die Sicherheitskontrollen am Frankfurter Flughafen weisen nach Einschätzung von Angestellten erhebliche Mängel auf. Nicht nur das Frachtzentrum des Rhein-Main-Flughafens sei ohne besondere Kontrolle erreichbar, sondern auch in den Abfertigungshallen für Passagiere gebe es Einstiegsmöglichkeiten. Attentäter könnten, so ein Beschäftigter, nahezu jederzeit auf das Flughafengelände vordringen, obwohl Passagiere und Gepäck seit Beginn des Golf-Krieges gründlicher gefilzt würden. Zu den undichten Stellen rechnen Insider die Schalter für die Sperrgepäckannahme in den Hallen A und C. Vom Counter 152 aus kann beispielsweise über ein circa zehn Meter langes Förderband unbemerkt die Gepäckhalle A erreicht werden und von dort aus das Fluggelände und die 300 Meter entfernte Leitstelle B II. In der Nähe stehen über Nacht volle Gepäckwagen für Anschlußflüge des nächsten Tages. »Da ist es kein Problem«, sagt ein Angestellter, »eine Tasche mit dem entsprechenden Inhalt hinzustellen.« Genauso einfach sei es, in einer der Taschen auf dem Gepäckwagen einen Sprengsatz zu deponieren. Auf diese Weise, so die Vermutung, könnte auch vor zwei Jahren die Lockerbie-Bombe (ein mit 300 Gramm Plastiksprengstoff gefüllter Toshiba-Radiorecorder) in ein Pan-Am-Flugzeug gelangt sein.

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