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Uruguay: Folter auf dem »Sägebock«

aus DER SPIEGEL 13/1976

In Uruguay, das einst als demokratisches Musterländle Lateinamerikas galt, werden politische Häftlinge von Militär und Polizei offenbar bestialisch gefoltert. Ein uruguayischer Armeeoffizier, der nach eigener Aussage selbst an Folterverhören teilgenommen hat, schickte der Gefangenen-Hilfsorganisation Amnesty International jetzt heimlich aufgenommene Photos, die Gefangene während der Tortur zeigen.

Eines der Folterinstrumente wird »caballete« (Sägebock) genannt. Der Häftling sitzt nackt, mit auf dem Rücken gefesselten Händen und einer Kapuze über dem Kopf stundenlang auf einer schmalen Eisenstange, ohne daß die Füße den Boden berühren (siehe Bild>. Ein anderes Photo zeigt einen an den Handgelenken aufgehängten Mann -- die Folterknechte sprechen von »bandera«, dem »Banner

In einem Begleitbrief schreibt der uruguayische Offizier, er habe aus seiner »eigenen schlimmen Erfahrung Hunderte von Beweisen« für ähnliche Folterungen: »Praktisch alle Gefangenen, ungeachtet ihres Alters oder ihres Geschlechts, werden geschlagen und gequält.«

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