Ex-Kapitol-Polizist warnt vor Republikaner-Rebellen »Das ist erst der Anfang«
Sie sind die ultrakonservativen Republikaner, die die US-Politik momentan zu einer Farce werden lassen: Trump-Anhänger wie Andy Biggs, Byron Donalds, Matt Gaetz und Scott Perry.
Insgesamt etwa 20 Politiker blockieren die Wahl ihres Parteikollegen Kevin McCarthys zum Sprecher des Repräsentantenhauses. Die meisten von ihnen eint: Sie glauben an Trumps Lüge einer gestohlenen Wahl – außerdem spielen sie den Kapitolsturm vom 6. Januar 2020 herunter, bei dem vier Menschen starben und unter anderem 14 Polizisten verletzt wurden. Einer dieser Polizisten ist Michael Fanone.
Michael Fanone, ehemaliger Polizist
»Die Ereignisse an diesem Tag waren für mich und viele andere wie ein Weckruf, dass politische Gewalt real ist. Das Schlimmste daran ist, dass unsere gewählten Führer dies zugelassen haben. Und dennoch nehmen in dieser Woche Leute, die den Aufstand unterstützt und sogar daran teilgenommen haben, ihre Plätze in der neuen Mehrheit des Repräsentantenhauses ein.«
Fanone wurde während des Kapitolsturms zu Boden gerissen, mit einem Taser attackiert und verlor das Bewusstsein. Am folgenden Tag erlitt er eine Herzattacke. Der Taser-Schütze gab später an, er wollte das Kapitol stürmen, um Trump zur Hilfe zu eilen.
Michael Fanone quittierte 11 Monate später den Polizeidienst. Gegenüber der Washington Post begründete er das mit der Aussage, viele seiner Polizei-Kollegen würden eher Donald Trump als der Verfassung ihre Treue schwören. Nun fürchtet er, die Demokratie werde ebenfalls von innen zersetzt, wie er auf einer Veranstaltung von Veteranen in Washington erklärte.
Michael Fanone, ehemaliger Polizist
»Das ist erst der Anfang. Diese Art von Chaos wird jeden Tag im Repräsentantenhaus passieren, da einige der extremsten Politiker, die unser Land je gesehen hat, unsere Demokratie als Geisel halten. Ich sollte es wissen. Morgen ist der Tag zwei Jahre her, an dem ich fast gestorben wäre, als ich das Kapitol vor Leuten verteidigte, die einen Sturz der Regierung für eine gute Idee hielten.«
Sollten die Rechtsaußen im Repräsentantenhaus ihre Blockade aufgeben, würde das wohl nur mit Zugeständnissen an die Rebellen passieren, die dadurch an Macht und Einfluss gewinnen werden. Ex-Polizist Fanone will sie in Zukunft genau beobachten.
Michael Fanone, ehemaliger Polizeibeamter
»Hier ist meine Botschaft an Sie. Sie haben dieses Amt, weil Sie versprochen haben, das Volk zu vertreten. Wir, das Volk, fordern Sie auf, politische Gewalt zu verurteilen. Wenn Sie Ihre neuen Aufgaben übernehmen, werde ich Sie beobachten. Und auf öffentliche Erklärungen von jedem einzelnen von Ihnen warten, um genau das zu tun. Genug ist genug. Ich danke Ihnen.«