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GEORGIEN Verblühende Rosen

aus DER SPIEGEL 33/2005

Ausbleibender wirtschaftlicher Aufschwung, ausufernde Kriminalität und anhaltende Korruption führen 21 Monate nach der »Rosenrevolution« zu wachsender Enttäuschung über den mit großen Vorschusslorbeeren gestarteten Präsidenten Micheil Saakaschwili, 37. Nach Massenentlassungen im Öffentlichen Dienst lag die offizielle Arbeitslosigkeit im vorigen Jahr bei 12,6 Prozent, inzwischen ist sie real weit höher. Die zunehmende Massenarmut ist augenfällig: Ein Heer von Bettlern bevölkert selbst den Prachtboulevard Rustaweli-Prospekt im Zentrum der Hauptstadt Tiflis. Europäische Diplomaten sehen in der Amtsführung Saakaschwilis zudem immer mehr autoritäre Züge. Oppositionsführer David Usupaschwili spricht sogar von einer »Ein-Parteien-Diktatur«.

Westliche Vertreter in Tiflis fürchten außerdem Militäraktionen des sprunghaften Staatsoberhaupts gegen die beiden abtrünnigen, von Russland unterstützten Republiken Südossetien und Abchasien. Einen im August vergangenen Jahres gestarteten Vormarsch gegen Südossetien stoppte Saakaschwili wegen des Drucks aus Washington. Zusätzlich geschwächt wird die Autorität des georgischen Staatschefs durch Medienberichte über sein angeblich ausschweifendes Privatleben als Frauenheld.

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