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Veto gegen Grabert

aus DER SPIEGEL 8/1978

Der deutsche Botschafter in Österreich, Horst Grabert, wird nicht Nachfolger von Günter Gaus als Ständiger Vertreter der Bundesrepublik in der DDR. Kaum hatte letzte Woche der SPIEGEL publik gemacht, der ehemalige Berliner Bundessenator und Chef des Bundeskanzleramtes habe als Gaus-Ersatz gute Chancen, meldete der Berliner Regierende Bürgermeister Dietrich Stobbe schwere Bedenken gegen die geplante Ernennung an. Der Senat kann Grabert nicht vergessen, daß er als Berliner Mann in Bonn seine Kollegen bei den Verhandlungen über das Viermächte-Abkommen 1971 wiederholt nur einseitig oder ungenau informierte. Das Bundeskanzleramt reagierte sofort. Mit der lakonischen Feststellung, der Bonner Vertreter in der DDR benötige für seine Arbeit das volle Vertrauen des Regierenden Bürgermeisters, war der Wechsel Graberts von Wien nach Ost-Berlin geplatzt. Gaus' Ablösung bleibt davon unberührt: Bei den für das nächste Jahr geplanten Umbesetzungen deutscher Botschaften soll auch, wie Experten im Auswärtigen Amt bestätigten, der derzeitige Bonner Vertreter in der DDR bedacht werden.

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