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Briefe

Vom Arzt zum Roboter
aus DER SPIEGEL 25/2004

Vom Arzt zum Roboter

Nr. 23/2004, Medizin: Brustkorb öffnen oder OP durchs Schlüsselloch - ein Methodenstreit entzweit die Herzchirurgen

Bei den Klappenoperationen ist die viel diskutierte und stolz vermerkte Rest-Schnittlänge wahrscheinlich nichts als Marketinggetue - viel entscheidender ist, dass der Brustkorb durch die Teileröffnung in seiner Integrität im Wesentlichen intakt bleibt. Bei der Chirurgie der Herzkranzgefäße ist gerade der Eingriff am schlagenden Herzen, die so genannte Off-pump-Technik, vielleicht der Weg, um eine Vielzahl von Komplikationen zu umgehen. Off-pump ist aber keine »kleine« Bypasschirurgie für mal zwischendurch - Off-pump ist technisch schwierig, und Professor Körfer hat vollkommen Recht. Ein schlechteres Ergebnis kann für den Patienten nicht akzeptiert werden.

MAINZ PROF. DR. ULRICH HAKE

UNIVERSITÄTSKLINIK MAINZ

Man sollte neue Entwicklungen auf einige wenige Zentren konzentrieren und abwarten, ob und wann diese Methoden einen Vorteil für den Patienten bringen. Jeder erinnert sich an die »Laserchirurgie« der Herzkranzgefäße - heute stehen die teuren Geräte in den Kellern der Kliniken, weil sie nicht einfach entsorgt werden können. Gebraucht werden sie schon lange nicht mehr.

BOCHUM PROF. DR. AXEL LACZKOVICS UNIVERSITÄTSKLINIK BOCHUM

Wer Therapieverfahren anwendet, »weil Patienten es so wollen«, sollte die Approbation verlieren. Er kommt einer der vornehmsten Aufgaben ärztlicher Tätigkeit, der Aufklärung, nicht nach und ist selbst schon zum Roboter geworden. Bezeichnend, wenn Medizinmarketing den uninformierten Patienten zum Ziel hat.

HAMBURG DR. HANS-MARTIN STUBBE CARDIOCLINIC HAMBURG

Die minimalinvasive Chirurgie kann und soll den konventionellen Zugang nicht dogmatisch ersetzen - sie soll die chirurgischen Möglichkeiten da ergänzen, wo es sinnvoll ist und dem Wohle des Patienten dient.

DORTMUND DR. RALF KRAKOR KLINIKUM DORTMUND

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