Von der Brandstwiete aus
(Nr. 3/1993, Serie: Trend 2000 (II): Die Wiederkehr des Nationalismus)
(Nr. 10/1993, Pop: Townes Van Zandt - ein Außenseiter wird zum Country-Star)
Daß der SPIEGEL regelmäßig die Sprachformel »jenseits der Elbe« zur Lokalisierung der fünf neuen Länder gebraucht, hatte ich bisher - naiv, wie ich war - als »östlich der Elbe« verstanden. Ich habe mich sogar - als Eigentümer einer handelsüblichen Landkarte - zum einen oder anderen belehrenden Leserbrief hinreißen lassen. Gut, daß diese sowieso nie abgedruckt werden. Es hat mir Blamage erspart. Denn beim Blick auf den Hamburger Stadtplan ist mir jetzt schlagartig klargeworden: Der SPIEGEL selbst residiert ja rechts der Elbe, so daß, aus seinem Redaktionsfenster gesehen, Thüringen und weitere große Teile der ehemaligen DDR tatsächlich jenseits der Elbe liegen. Freilich hat sich auch schon mal ein SPIEGEL-Redakteur bei der Ortung von Eisenach böse vertan, als er statt »jenseits der Elbe« - was ja von der Brandstwiete aus zutrifft - östlich der Elbe schrieb. Ärgerlich, wenn die Sprachregelungen im eigenen Hause so mißverstanden werden. Beibt mir nur, Sie zu erinnern, im Zusammenhang mit den neuen Bundesländern doch auch die Gebiete mitzubedenken, die aus SPIEGEL-Sicht diesseits der Elbe liegen, zum Beispiel Lausitz und Spreewald, (Ost-)Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. *UNTERSCHRIFT: Düsseldorf PETER FREIHERR VON WRANGELL