Vorsters Trick
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DER SPIEGEL 8/1978
Bonner Diplomaten bezweifeln, daß der Westen nach der Unabhängigkeit Namibias, des ehemaligen Deutsch-Südwest, eine schwarze Mehrheitsregierung garantieren kann. Bei der letzten Verhandlungsrunde in New York zerstritten sich die Außenminister der USA. Kanadas, Großbritanniens, Frankreichs und der Bundesrepublik mit ihrem Kollegen aus Südafrika, Roelof Botha: Pretoria will den wichtigen Atlantikhafen Walfischbai nicht räumen. Bonn vermutet, daß Südafrikas Premier Balthazar Johannes Vorster an einem Scheitern der Gespräche interessiert ist: Er wolle offenbar um jeden Preis noch unter seiner Regie in Namibia wählen lassen, um dort ein weißes Minderheitskabinett zu sichern.
