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Wahlkampf mit Millionen

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aus DER SPIEGEL 47/1985

Niedersachsens Ministerpräsident Ernst Albrecht hatte nur wenig Erfolg bei dem Plan, mit Geld aus Bonn Wahlkampf in Niedersachsen zu treiben. Nach der CDU-Schlappe bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen beklagte sich Albrecht brieflich bitter bei Kanzler Helmut Kohl, die Regierungspartei kümmere sich zu wenig um Arbeitslose, speziell um arbeitslose Jugendliche. Daraufhin überredete Kohl seine Bildungsministerin Dorothee Wilms, aus dem mit 340 Millionen Mark dotierten »Benachteiligtenprogramm« für Jugendliche ohne Lehrstelle im Ausbildungsjahr 1985/86 mehr als 60 Prozent an Niedersachsen auszuschütten; dort sollten 2 100 (von 3 500) Ausbildungsplätze neu geschaffen werden, die restlichen in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Nach massiven Protesten SPD-regierter Bundesländer kam jetzt heraus, daß Albrechts Kabinett die Bonner Hilfe gar nicht ausgeben konnte, weill das Land nicht in der Lage ist, die davon finanzierten zusätzlichen Lehrstellen einzurichten. Das in Hannover überzählige Geld soll nun in Hamburg und im Saarland Lehrstellen schaffen.

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