WALTER GÖRLITZ
Sie haben die von der Zeitschrift »konkret« in ihrer September-Nummer 1962 (Nr. 2) aufgestellte Behauptung nachgedruckt, ich hätte als »Jugendwerk« ein Gedicht auf den »Führer« veröffentlicht. Ich stelle dazu folgendes fest: Es handelt sich um zwei völlig verschiedene, weder verwandte noch verschwägerte Autoren.
Nachforschungen, die mit Hilfe des früheren Inhabers des Nasiri-Verlages, Herrn Erich Kalis (heute wohnhaft in Hamburg), des Deutschen Generalkonsulates in Istanbul und der Deutschen Schule in Istanbul von mir unternommen worden sind, haben ergeben, daß es sich bei dem s. Zt. 1938 in Istanbul lebenden, Autor des Gedichtbandes um einen jungen Taschenmachergesellen gehandelt hat, der in Kairo geboren wurde und im letzten Kriege gefallen ist. Dieser Walter Görlitz, der nichts mit mir zu tun hat oder gehabt hat, ließ 1938 auf eigene Kosten den von Herrn Edward Emmerich zu meinen Lasten zitierten Gedichtband im Nasiri-Verlag drucken, mit einer Auflage von 50 Stück, von denen ca. 20 Stück über den Leipziger Kommissionär des Nasiri-Verlages (Franz Wagner) abgesetzt wurden. Der Gedichtband hat mir inzwischen selbst vorgelegen.
Zur Verdeutlichung weise ich nur noch auf folgendes hin: Seite 6 ff. jenes Gedichtbandes findet sich ein Gedicht »An meine Mutter«, geschrieben für Klara Görlitz, gestorben am 10. Januar 1935, die Mutter des Verfassers. Ich stelle dazu fest, daß meine Mutter Margarethe Görlitz, geb. Orth, am 24. August 1876 in Bad Gandersheim geboren worden ist. Sie lebt heute noch.
Hamburg WALTER GÖRLITZ