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OST-STUDENTEN Was für große Verdienste

aus DER SPIEGEL 4/1952

Für 180 deutsche Studenten und Studentinnen aus der sowjetischen Besatzungszone stellte die Sowjetunion Freiplätze an Universitäten und Hochschulen Sowjetrußlands zur Verfügung. Das Zentralkomitee der SED verlangte von den etwa 1000 Studierenden der Sowjetzone, die für diese Ostfahrt gemeldet wurden:

* Herkunft aus Arbeiter- oder Bauernkreisen

* feste Verbindung mit der Arbeiterklasse

* gesellschaftliche Betätigung

* beste fachliche Leistungen

* SED-Mitgliedschaft.

Die Erfüllung der letzten drei Bedingungen bereitete keine besonderen Schwierigkeiten. Aber als es darum ging, eine günstige Synthese zwischen »fester Verbindung mit der Arbeiterklasse« und »besten fachlichen Leistungen« zu finden, mußte man bei aller Großzügigkeit feststellen, daß die ohne Abitur von den Arbeiter- und Bauernfakultäten kommenden Studenten häufig keine genügenden Fachkenntnisse hatten.

Von den 180 endgültig nach ihren Leistungen Auserwählten sind dann auch trotz der SED-Bedingungen die Hälfte Abiturienten und bürgerlicher Herkunft.

Professor Kleyer, Direktor der Verwaltungsakademie Forst - Zinna, gab ihnen allen mit auf den Weg: »Ihr werdet in der Sowjetunion viel lernen. Denkt daran, was für große Verdienste sich die SU in den letzten Jahren bei der Umerziehung der deutschen Kriegsgefangenen erworben hat.«

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