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Was heißt »KZMLD PLKDSZ«?

In über zehn Millionen Exemplaren verbreitet die KPdSU täglich ihre »Prawda«. Doch die »Wahrheit« (das heißt Prawda auf deutsch) ist manchmal nur zwischen den Zeilen herauszulesen, mitunter auch gar nicht. Chefredakteur Simjanin hat das Blatt lesbarer gemacht und die Auflage in die Höhe getrieben.
aus DER SPIEGEL 19/1974

Wir machen unsere Zeitungen anders, als Zeitungen im Westen gemacht werden«, sagt der Chefredakteur der größten Zeitung der Welt: »Wir schreiben nur die Wahrheit.«

So heißt sie auch: »Wahrheit«, russisch »Prawda«. Chef Michail Wassiljewitsch Simjanin, 59, erläutert den Unterschied: »Wir bringen nichts Ausgedachtes und keine schmutzigen Sensationen.«

Vor allem bringt das Wahrheitsblatt keinerlei Anzeigen. So begnügt es sich mit jeweils sechs Seiten für drei Kopeken (etwa zehn Pfennig), montags vier Seiten, die dann auch nur zwei Kopeken kosten.

10,3 Millionen Stück werden jeden Tag verkauft, hauptsächlich an die Mitglieder der Partei, die 14,8 Millionen Mann stark ist.

Acht Millionen Leser haben ihr Leibblatt abonniert -- für 7,20 Rubel im Jahr (etwa 25 Mark, ein Zehntel eines Monatslohns). »Die Auflage könnte noch um rund zwei Millionen höher sein, aber wir haben in der UdSSR zuwenig Papier«, gesteht Simjanin.

Die anderen sowjetischen Zentralblätter sind meist nur so dick wie eine »Prawda«-Montagsausgabe. Simjanin: »Wir als »Prawda« könnten zwar mehr Papier bekommen, aber darunter müßten dann andere Zeitungen leiden«

Die anderen sind die Stimme des Regierungsapparats ("Iswestija"), der Gewerkschaftsführung ("Trud"), der Armee ("Krasnaja swesda"). Die »Prawda« aber -- so steht es im Zeitungskopf -- ist das »Organ des Zentralkomitees der KPdSU«, darüber steht gleich noch einmal: »Kommunistische Partei der Sowjet-Union«, und links davon führt das Blatt drei Orden im Titel, davon zweimal den Lenin-Orden.

Den ersten bekam die Redaktion 1945, als zehntausend Nummern erschienen waren, den zweiten 1962 zum 50. Geburtstag des Blatts. Damals gratulierte noch der Vize-Chefredakteur der Pekinger »Volkszeitung« seinem Vorbild. Zum 60. Geburtstag 1972 gab es den »Orden der Oktoberrevolution«.

Die Stimme des ZK erhält etwa fünf Prozent der Manuskripte direkt vom ZK-Sekretariat am Moskauer Alten Platz Nr. 2, das jeden Abend die ersten Abzüge kontrolliert. 60 Prozent aller »Prawda«-Texte sind Fremdbeiträge. »Die ZK-Leitung schreibt uns aber nicht vor, wie wir was zu publizieren haben«, bemerkt »Prawda«-Chef Simjanin.

Sicherheitshalber sitzen die Zensoren der »Hauptverwaltung zum Schutz von Staatsgeheimnissen in der Presse« ("Glawlitt") auch im »Prawda«-Haus und stempeln nach intensiver Lektüre »Zum Druck freigegeben« auf die Manuskripte und »Auslieferung genehmigt« auf das erste Druck-Exemplar.

In der Regel sind die Zensoren zufrieden: Das Blatt schildert eine innerhalb der Reichsgrenzen meist schöne und, was den Westen (Europa und USA) betrifft, meist böse Welt mehr. Seit 1970 gehört aber beispielsweise Bonn nicht mehr zu den Bösen. Flugzeugabsturze und unliebsame Kriminalfälle in der UdSSR werden kaum je gemeldet. »Prawda«-Leser erfuhren auch nicht, daß ein Sechstel des von ihnen verzehrten Weizens aus den USA eingeführt wurde oder wieviel Millionen Rüstungshilfe die UdSSR an Ägypten zahlt.

Meinungsverschiedenheiten zwischen hochgestellten Funktionären sind ebenso tabu wie Streitigkeiten zwischen sozialistischen Ländern -- außer China. Manchmal wartet die Zeitung auch mit der Preisgabe von Neuigkeiten, bis ihre Auswirkungen übersehbar ·sind -- so wurde der Abzug der Sowjetberater aus Ägypten erst gemeldet, als die Nachricht nicht mehr neu war.

Kritik erscheint in der »Prawda«

in deren Spalten ein Tadel zu Stalins Zeiten den Tod bedeutete -- nur an Feinden der Partei oder der Sowjet-Union oder aber, an Parteigenossen, im Detail: Fälle von Schlamperei und schlechter Planerfüllung, Mißstände in der Versorgung und mangelhafter Versammlungsbesuch werden von »Prawda«-Reportern untersucht und angeprangert. So rügte etwa die »Prawda« im Monat Februar:

* Der Gewerkschaftsleiter von Ischewsk, Tarantschenkow, verteilte Belegschaftswohnungen nur an Freunde gegen Provision.

* Im Gebiet von Perm klappt die Brotversorgung trotz der Rekordernte noch immer nicht.

* Der Chefingenieur eines Stadtbezirks von Swerdlowsk, Beljajew, ließ sich beim Straßenbau zusätzlich als Kipperfahrer und im örtlichen Keramik-Werk als Hilfsarbeiter auf die Lohnliste setzen. > Um einen Streit zwischen seiner Putzfrau und ihrem Verwandten Awgust Iwerschnew zu schlichten, entführte der Jugendführer Pogaschew (der zugleich Einsatzleiter gegen das Halbstarkentum war) den Iwerschnew im Dienstfahrzeug, gab sich als Polizist aus und beschimpfte das Opfer (das zu Fuß heimlaufen mußte).

Erfahrene »Prawda«-Leser schauen zunächst die letzte Seite unten rechts oder links an: Dort, unter der bescheidenen Überschrift »Chronik2, wurde zum Beispiel am 26. Oktober 1957 die Ablösung Marschall Schukows, des berühmtesten Sowjetsoldaten, vom Posten des Verteidigungsministers mitgeteilt -- in vier Zeilen. 15 Zeilen war die Emigration der Stalin-Tochter Swetlana wert.

Da auf der sechsten Seite auch das Radio- und Fernsehprogramm abgedruckt ist, dazu Nachrichten aus Sport, Kultur und dem Sowjet-Alltag, liest sich die Zeitung überhaupt am besten von hinten nach vorn. Seite fünf bringt Auslandsberichte -- links Bruderländer, rechts kapitalistische Staaten.

Nach längeren Grundsatzartikeln auf der Seite vier dringt der »Prawda«-Leser auf Seite drei zu Inlands-Reportagen und Artikeln über Kunst vor; etwa einmal wöchentlich stehen dort auch einige der über 1000 Leserbriefe, die jeden Tag in der Redaktion eingehen und dem ZK einen Spiegel der Volksmeinung liefern. Zur Ausweisung des Nobelpreisträgers Solschenizyn kamen 600 Einsendungen.

Für Funktionäre ist Seite zwei wichtig: Nachrichten aus dem Parteileben. Auf der ersten Seite der »Prawda« werden vor allem Erfolgsmeldungen aus dem Arbeitsleben, aus Industrie und Landwirtschaft gebracht, dazu Telegramme und Toasts wichtiger Besucher auf Breschnew und Breschnews auf die Besucher. Links steht der anonyme Leitartikel, der für den Tag die Linie angibt, oft von allen anderen Sowjetzeitungen nachgedruckt und auch noch im Radio vorgelesen wird.

Wie erfahrene Leser wichtige Informationen aus einem »Prawda«-Leitartikel filtern, beschrieb der ehemalige Lagerhäftling Werner Schamdorff: In Workuta hatten seine russischen Mithäftlinge im Juni 1953 daraus entnommen, daß der Staatssicherheitschef Berija gestürzt sei -- obwohl Berijas Name nicht erwähnt war. Dazu mußte man wissen:

Die Überschrift »Über die Einheit der Partei« erscheint nur bei höchster Alarmstufe -- nach Lenins Tod 1924, auf dem Höhepunkt von Stalins Kampf gegen Trotzki, gleich nach Stalins Tod (auch bei Ausschluß Molotows und Malenkows aus der Partei 1957 sowie beim Bruch mit Peking 1962). In dem Leitartikel war nun zu lesen, daß »in letzter Zeit Organe der Staatssicherheit versuchten, sich über die Partei zu stellen«. Da das Politbüromitglied Berija nicht erwähnt war, konnte er nur der Schuldige sein. Zwei Wochen später, am 10. Juli 1953, wurde dies denn auch offiziell bekanntgegeben.

Die Methode, zwischen den Zeilen zu lesen, etwa auch aus einer veränderten Rangfolge auf Gruppenphotos der Kremlführung Schlüsse zu ziehen, haben westliche Kremlastrologen übernommen. Sie tippten zum Beispiel auf Opposition gegen Breschnews Amerika-Besuch im vorigen Jahr, als die »Prawda« am 29. Juni 1973 die »Kollektivität der Führung« anmahnte und am nächsten Tag die Spitzengremien das Reiseergebnis ohne das Wort »einmütig« billigten.

Solche Filigran-Forschung veranlaßt »Prawda«-Leser im Westen denn auch, Irrtümer und Druckfehler für undenkbar zu halten. In Wahrheit irrt sich mitunter auch die »Prawda« (worüber sich Walter Ulbricht 1969 sogar beschwert hat). So meldete sie etwa am 5. Mai vorigen Jahres die Wahl des Genossen Medunow zum Regionalparteichef von Krasnodar, erwähnte ihn am 20. Mai aber noch auf seinem vorherigen Rang als Verwaltungschef der Region.

Unerklärt blieb ein seltsamer Druckfehler in der Ausgabe vom 8. April 1970. Dort tauchte in einem Artikel über den Moskau-Besuch des SED-Funktionärs Sorgenicht unvermittelt eine Zeile auf, die 25 Buchstaben offenbar sinnlos aneinanderreihte. Ein westdeutscher Geheimdienst-Experte, der an das Dogma einer druckfehlerfreien »Prawda« glaubte, sah in der Kombination »KZMILD PLKDSZ PLKDSZ PLKD SSLP« den verschlüsselten Eil-Rückruf für einen Agenten.

Die Tradition, aus der »Prawda« mehr herauszulesen als darin steht, geht auf die Gründungszeit des Organs einer illegalen Partei zurück: Die Zeitung enthielt in der Zarenzeit versteckte Streikaufrufe und Einsatzbefehle für Konspirateure. Ihr erste Nummer erschien in Petersburg zum Geburtstag von Karl Marx am 5. Mai 1912 -- nach dem damals in Rußland gültigen Kalender am 22. April, an dem heute der Geburtstag Lenins gefeiert wird.

Parteichef Lenin hatte den Namen von einer aus Österreich eingeschmuggelten Zeitung Übernommen, die Rußlands Arbeiter gern lasen: die seit 1908 in Wien von dem Emigranten Trotzki redigierte »Prawda«, die auch schon die Parteibezeichnung im Kopf führte sowie die Parole: »Proletarier aller Länder, vereinigt euch!«

Das erste Geld für das neue Blatt (Auflage 40000, Preis zwei Kopeken) kam von der Petersburger Parteizelle, die dafür eigentlich ein Arbeiter-Erholungsheim hatte einrichten wollen. Verleger war das (später als Polizeispitzel enttarnte) ZK-Mitglied Roman Malinowski. Stalin schrieb mit an der ersten Nummer und wurde noch am Erscheinungstag verhaftet; seinen Redakteursposten übernahm Molotow.

Lenin verfaßte in seinem österreichischen Exil in Krakau fast täglich einen Artikel, den er abends zum Nachtzug nach Petersburg brachte. Die Zeitung entwickelte sich rasch zum »kollektiven Organisator« (Lenin) der dahinsiechenden Untergrundpartei. Bald wurden Lenins Anhänger einfach »Prawdisten« genannt -- ein Ehrentitel, den heute nur noch »Prawda«-Redakteure für sich in Anspruch nehmen.

Bis zum Verbot am 3. Juli 1913 erschienen 356 »Prawda«-Nummern, von denen 49 konfisziert wurden. Danach kam das Blatt bis zum Ersten Weltkrieg unter wechselnden Namen heraus. In Brotlaiben wurde es sogar ins Gefängnis, in einer Harmonika in die Festung Kronstadt geschmuggelt.

Drei Tage nach der Februar-Revolution 1917 erschien die »Prawda« wieder, und Stalin war sogleich wieder dabei. Vier Wochen später kehrte Lenin mit Hilfe der deutschen Reichsregierung nach Rußland zurück und nutzte -- in der eigenen Partei anfangs isoliert -- die »Prawda« als wichtigstes Instrument für den Kampf um die Macht. Die Auflage stieg auf täglich 300 000 Stück.

Am 18. Juni 1917 befand eine »Liga zum Kampf gegen den Bolschewismus«, daß »sowohl Lenin als auch die Zeitung »Prawda' in Rußland die Anarchie errichten wollen ...« Die Liga beschloß:

1. Uljanow, der sich Lenin nennt, ist zu töten,

2. die Druckerei der Zeitung »Prawda« in die Luft zu sprengen.

Wenige Wochen darauf ließ die Regierung die Redaktionsräume verwüsten, die »Prawda« (Chefredakteur: Kamenew) erschien wieder unter anderem Namen -- bis zur Oktoberrevolution.

Staatssekretär von Kühlmann im deutschen Auswärtigen Amt meldete am 3. Dezember 1917 seinem Kaiser: Erst die Mittel, die den Bolschewiki aus verschiedenen Kanälen und unter wechselnder Etikette von unserer Seite dau« emd zuflossen, haben es ihnen ermöglicht, die »Prawda«, ihr Hauptorgan, auszugestalten, eine rege Agitation zu betreiben und die anfangs schmale Basis ihrer Partei stark zu verbreitern,

Das Organ. der Staatspartei wurde von prominenten Bolschewiki geleitet: bis 1930 Bucharin (später hingerichtet) und bis 1937 Stalins Sekretär Mechlis. Die Auflage stieg auf zwei Millionen.

Nach Stalins Tod sorgten für den reibungslosen Übergang des Massenmediums auf Stalins Erben Chefredakteur Schepilow (der dafür zum Außenminister aufstieg) und sein Vize Pospelow (der ZK-Sekretär wurde). Die »Prawda« meldete aber auch die Absetzung der beiden unter Chruschtschow.

Der heutige Chef Simjanin (seit 1965) war früher Lehrer, im Krieg Partisan in Belorußland, später Botschafter in Nordvietnam und in der Tschechoslowakei und schließlich Vize-Außenminister. Obwohl von Haus aus kein Journalist, brachte er die zunächst gesunkene »Prawda«-Auflage rasch hoch -1969 überrundete die »Prawda« die »Iswestija. Simjanin brachte 1965 den ersten Artikel über Mode (mit acht Photos), und er sorgte für besseres Papier (das allerdings zum Selbstdrehen von Zigaretten mit Machorka weniger geeignet ist).

Simjanin plant ein 3Ostöckiges Hochhaus für seine Redaktion in der Moskauer Prawda-Straße Nr. 24. Denn noch sitzen die »Prawdisten« in kleinen Büros neben riesigen Fluren; nur leitende Redakteure haben riesige holzgetäfelte Büros mit einem langem Sitzungstisch quer zum Schreibtisch.

Im vierten Stock findet täglich von 14 bis 15 Uhr die Redaktionskonferenz statt -- bis 18 Uhr muß die erste Ausgabe fertiggestellt sein, die über Tele-Photo in 18 Provinzstädte gefunkt wird. In 24 weitere Druckorte bringen Flugzeuge die Matern.

Für Moskau, Leningrad, Minsk und Kiew wird eine zweite, aktuellere Ausgabe bis 24 Uhr fertiggestellt. So lesen die Einwohner des sibirischen Jakutsk -- infolge Entfernung und Zeitunterschied -- eine andere »Prawda« als die Hauptstädter.

Die ausländischen Bezieher in 124 Staaten (die meisten in Bulgarien: 35 000) bekommen die aktuelle Moskauer Ausgabe -- nur die Mongolische Volksrepublik bezieht die Erstausgabe aus Irkutsk. 15 000 Exemplare gehen in die DDR, 300 in die Bundesrepublik.

In der UdSSR wirkt die »Prawda«-Wahrheit über die eigene Zeitung hinaus: »Alle Presseorgane orientieren sich in einem gewissen Grade an der Linie der »Prawda"«, erläuterte Partei-Ideologe Kowaljow, »sie berücksichtigen bei ihrer Arbeit den Inhalt, die thematische und gehaltliche Richtung der Materialien der »Prawda'.« Und »Prawda«-Journalisten haben »alle zusätzlich noch gesellschaftspolitische Aufgaben«, sagt Chefkommentator Jurij Schukow. Sie halten Vorträge, leiten Leser-Konferenzen und Parteiversammlungen.

Schukow. selbst, Parteimitglied seit 1943, ist nebenher noch Mitglied der Zentralen Revisionskommission der KPdSU, Abgeordneter des Obersten Sowjet, Präsident der französisch-sowjetischen Parlamentarier-Gruppe, Sekretär des Moskauer Schriftstellerverbands (er hat ein Dutzend Bücher verfaßt) und tritt oft im Fernsehen auf -- wo er Zuschauerbriefe beantwortet. Chefredakteur Simjanin, der täglich 14 Stunden arbeitet, hat Nebenposten, »für die ich keine Kopeke kriege«. Er ist ZK-Mitglied, Abgeordneter des Obersten Sowjet und Vorsitzender des sowjetischen Journalisten-Verbandes. Aber, so Schukow: »Wir arbeiten hier nicht für Rubel. Woanders könnten wohl alle mehr verdienen.«

Mehr als Chef Simjanin -- dem immerhin zwei Autos (eine Tschaika und ein Wolga) mit drei Chauffeuren rund um die Uhr zur Verfügung stehen, kassieren Kommentatoren und Redakteure, die viel schreiben: Jede Zeile wird gesondert honoriert, am besten Gedichte: zwei Rubel (sieben Mark) je Zeile.

Die Abteilung Leserbriefe beschäftigt 42 Mitarbeiter, die Redaktion 300, der Verlag 2500, der »Prawda«-Konzern insgesamt 10000 -- er gibt noch fünf andere ZK-Zeitungen und 33 Zeitschriften mit einer Gesamtauflage von 55 Millionen heraus. Die größte Auflage hat mit über elf Millionen die Frauenzeitschrift »Die Arbeiterin«, die zweimal im Monat erscheint.

Den »Prawdisten« geht es gut. Der Verlag -- längst kein Zuschußgeschäft mehr -- stellt billige Wohnungen und unterhält Erholungsheime, ein eigenes Krankenhaus mit einem halben Hundert Ärzten und ein Prophylaktorium mit 103 Betten: Dort wohnen erschöpfte »Prawda«-Mitarbeiter unter Fortsetzung ihrer Arbeit einen Monat lang bei Diät und viel Schlaf.

Das Klubgelände gleich neben dem Verlagsgebäude beherbergt Kino, Theater, Schwimmbad, Tennis- und Fußballplätze mit acht Trainern. »Wer einmal hier arbeitet«, so der Leiter der »Prawda« -Verwaltung, Zukasow, zum SPIEGEL, »geht kaum wieder weg.«

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