Werbung mit Prunkboot
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DER SPIEGEL 21/1971
Schleswig-Holsteins Bund der Steuerzahler, ständig auf der Suche nach unangemessenem Aufwand im armen Norden. wähnt sich wieder einmal fündig. Vorletzte Woche forderte er die Kieler Landesbank und Girozentrale auf, ihre »Luxus-Jacht Merkur II« (Schätzwert: »etwa eine Million Mark") abzustoßen und den Erlös in den ordentlichen Landeshaushalt vereinnahmen zu lassen, denn: Das »Prunkboot« werde »lediglich zu aufwendigen Repräsentationszwecken oder zu Sitzungen der Aufsichtsgremien« verwendet. Die Banker blockten ab: Die Jacht sei in erster Linie ein »Werbe-Instrument« und eigne sich »für Kundenwerbung und Kreditgeschäft«.