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Briefe

Wie der Clown im Zirkus
aus DER SPIEGEL 3/2006

Wie der Clown im Zirkus

Nr. 1/2006, Konjunktur: Mit Zuversicht ins neue Jahr; Schlechte Noten für die Hartz-Reformen

Wenn die Konjunktur aus 50 Prozent Psychologie bestehen soll, darf man den Optimismus der Kanzlerin nicht in Frage stellen. Die Forderung der Wirtschaft, die Bürger sollen mehr konsumieren, und dann wird alles gut, ist nichts anderes als eine psychologische Keule. Die allein wird es nicht richten. Wie wäre es, liebe Unternehmer, mit angemessenen Lohnsteigerungen, um mehr konsumieren zu können? Die Liste der Gegenargumente dürfte aber nicht so lang sein, dass uns das Konsumieren wieder vergeht.

BERLIN KLAUS KORN

Da haben die für die Hartz-Reformen Verantwortlichen ja noch richtig Glück gehabt, dass die Wissenschaft »nur« eine wirkungslose Verpuffung feststellt. Weit über vier Millionen Arbeitslose stellen sehr wohl Wirkungen fest, sowohl im Portemonnaie als auch bei der Stellensuche, wenn man einmal im Lebenslauf stehen hat, dass man möglicherweise bereit ist, für einen Hungerlohn von 1 Euro pro Stunde zu arbeiten.

BREMERHAVEN RAINER BERBALK

Es ist schon eine frappierende Diskrepanz, die sich da auftut: Vor der Wahl ein durch die ach so bittere Realität des wirtschaftlichen Stillstandes entstandener gesellschaftspolitischer Pessimismus und nach der Wahl ein für Otto Normalverbraucher wie durch Zauberhand erzeugter und medial kräftig genährter Wirtschaftsoptimismus. Doch den von Arbeitslosigkeit Betroffenen wird's nicht trösten. Da wird mit Stimmung jongliert, wie es der Clown mit Bällen im Zirkus tut.

HAMBURG MANFRED HOFFMANN

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