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PERSONALIEN Wilhelm Nöbel

aus DER SPIEGEL 9/1983

Wilhelm Nöbel, 46, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis, hat seinen CDU-Konkurrenten im Wahlkreis, den Landrat Franz Möller, bei Bundespostminister Christian Schwarz-Schilling angeschwärzt. Der Sozialdemokrat hatte entdeckt, daß der CDU-Kreisverband Rhein-Sieg 160 000 Wahl-Werbebriefen Möllers mit einem auf Null gestellten Freistempel den Aufdruck »Deutsche Bundespost, Gebühr bezahlt« verpaßt und somit den Eindruck von auf dem Postweg beförderten Briefen gegeben hatte. Tatsächlich waren die Möller-Mitteilungen von CDU-Leuten in die Briefkästen gesteckt worden. Nöbel witterte einen »Bruch des Gesetzes über das Postwesen«, nach dem Symbole der Post nur für deren Zweck benutzt werden dürfen, und rechnete Schwarz-Schilling zugleich vor, daß der Post durch den Trick seiner Parteifreunde aus dem Sieg-Kreis 128 000 Mark an Porto entgangen seien.

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