WILSON-INTERVENTION.
Die Entscheidung des konservativen britischen Innenministers Reginald Maudling, aus Gründen »nationaler Sicherheit« weder Rudi Dutschke noch dessen Anwalt zur Berufungs-Verhandlung vor dem Appellations-Tribunal der Einwanderungsbehörde zuzulassen, stößt auf wachsende Kritik. Maudlings Vorgänger Callaghan erklärte, ihm sei während seiner Amtszeit nichts bekanntgeworden, was ein solches Geheimverfahren rechtfertigen könnte. Alarmiert durch einen Brief der Anti-Kiesinger-Demonstrantin Beate Klarsfeld, intervenierte auch Oppositionsführer Harold Wilson im Home Office. Ihn beschied Maudlings Privatsekretär Holliday: Dutschke habe gegen die Entscheidung des Innenministeriums Berufung eingelegt -- »unter diesen Umständen ist der Innenminister nicht in der Lage, zu dem Fall einen Kommentar zu geben.