WOHIN GEHÖRT FEHMARN?
Da können wir Fehmarner ja wirklich von Glück reden! Was wohl wäre erst geworden, wenn Herr Botschafter Fjodor Gusew gewußt hätte, woher der Name »Fehmarn« kommt? Er soll nämlich slawischen Ursprungs sein, von f(e)morje (im Meer) abgeleitet. Ob sich Genosse Gusew mit einem solchen Argument als Waffe wohl auch entschlossen hätte, schließlich gegen Sir William Strang zu kapitulieren? Im übrigen fühlen wir Fehmarner uns gar nicht so sehr zum schleswig-holsteinischen Festland zugehörig. Das kann man schon daran erkennen, daß wir, obwohl wir verwaltungsmäßig zum Kreis Oldenburg gehören, immerhin einen eigenen »Kreisbauernverband Fehmarn« haben durchsetzen können. Und auch dies mag man dafür als ein Zeichen werten: Wenn ein Fehmarner verreisen will, aufs Festland, pflegt er zu sagen: »Ick föhr na Europa.« Womit doch wohl erwiesen ist, daß der ab und zu auftauchende Gedanke an einen eigenen Freistaat Fehmarn tief in der Bevölkerung verwurzelt ist.
Burg auf Fehmarn CLAUS LAFRENZ
Lord Strang ist ein alter deutscher Grenzzieher. Bereits 1938 reiste er im Auftrage seiner Regierung in der Tschechoslowakei umher, um die sudetendeutsche Frage zu studieren. Hauptsächlich sein »Verdienst« war es dann, daß sich Neville Chamberlain auf der Münchener Konferenz für den Anschluß des Sudetenlandes an das Deutsche Reich aussprach.
Hamburg FRITZ MUSEL
In Ihrem Bericht wird Strang als großer Gegner sowjetischer Anmaßungen geschildert. Das war er aber nicht immer. Im Sommer 1939 zum Beispiel fuhr Herr Strang nach Moskau, um ein Militärbündnis abzuschließen, durch das Hitler-Deutschland in die britisch-französisch-sowjetische Zange genommen werden sollte. Der Versuch mißlang allerdings, weil sich Stalin inzwischen längst entschlossen hatte, anstatt mit den Westmächten mit Hitler zu paktieren.
Freiburg JOHANN GETTELSDORF
Lord Strang