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KOLUMBIEN Zerstrittene Milizen

aus DER SPIEGEL 25/2003

Dem bürgerkriegsgeschüttelten Andenstaat droht eine neue Eskalation der Gewalt. Die rechtsradikalen Paramilitärs haben sich zerstritten und bekämpfen sich nun untereinander. Präsident Alvaro Uribe hatte mit einigen Anführern der Killerkommandos Gespräche über ein Friedensabkommen aufgenommen. Die etwa 11 000 Mann starke Truppe ist in mehrere Fraktionen zersplittert, viele Bandenchefs sind gegen einen Waffenstillstand. Mehrere Paramilitärs, die für Verhandlungen eintraten, sind von verfeindeten Milizen gefoltert und ermordet worden. Die Truppen sehen ihre Haupteinnahmequelle, den Drogenhandel, durch ein Friedensabkommen gefährdet. Auch Kaufleute und Farmer, die die so genannten Selbstverteidigungskommandos mit Geld und Waffen unterstützen, sind gegen deren Auflösung: Sie fürchten, die regulären Streitkräfte reichten zum Schutz gegen die Guerrilleros nicht aus. Für die Verhandlungen mit der Regierung treten vor allem die »Para«-Chefs Carlos Castaño und Salvatore Mancuso ein. Castaño will die Milizen in eine politische Bewegung verwandeln. Der berüchtigte Killerboss wird in den USA wegen Drogenhandels gesucht. Er will sich nur stellen, wenn die Regierung auf eine Auslieferung verzichtet. Aus diplomatischen Quellen verlautete, dass die CIA Castaño Zeugenschutz und eine neue Identität in den USA angeboten habe, wenn er Informationen über den Drogenhandel und die Guerrilla liefere.

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