SPIEGEL WISSEN hat ein achtwöchiges Coaching entwickelt, mit dem Sie lernen, sich in Krisensituationen besser zu orientieren. Dies ist der zweite Teil. Die anderen Teile finden Sie hier.
Viele Menschen fühlen sich permanent unter Druck, Burn-out und Stressdepression sind die Folge. Dass dauernde Alarm-Niveau führt dazu, dass man zwar sehr schnell und ohne Rücksicht auf Ermüdung arbeiten kann - besonnenes und weitsichtiges Handeln ist dann aber oft nicht mehr möglich. In Krisenphasen - ob persönlich oder global-gesellschaftlich - ist es deshalb besonders wichtig, sich immer mal wieder Pausen und Erholungsphasen zu gönnen. Das Problem: Je gestresster man bereits ist, desto schwerer wird es, überhaupt noch zu merken, wann eine Pause angebracht ist.
SPIEGEL WISSEN 2/2020
Stark durch die Krise Familie, Gesundheit, Job: Wie wir Corona und die Folgen meistern
Deshalb finden Sie nun hier zwei kleine Aufgaben, mit denen Sie das Pausieren üben. Probieren Sie beide aus:
Es läutet
Wenn Sie in dieser Woche Schreibtischarbeit, Arbeit am Computer oder Haushaltskram über mehrere Stunden machen, stellen Sie sich einen Timer mit einem schönen Klingelton ein - und zwar so, dass er alle 60 bis 90 Minuten klingelt. Wichtig: In dem Moment, wo Sie das Klingeln hören, stehen Sie sofort auf, lassen alles stehen und liegen und machen eine kurze Pause von sieben bis zehn Minuten, im Bedarfsfall auch ein wenig länger. Sie können aus dem Fenster schauen, Tee kochen etc. Das Wichtige ist, sofort aufzustehen und quasi zu üben, die Dinge in einem unfertigen Zustand kurz ruhen und auch liegen zu lassen. Auf Dauer kann man so lernen, den Ich-mach-das-eben-noch-fertig-Reflex zu durchbrechen. Dadurch wird man in einen deutlich ruhigeren Arbeitsfluss kommen. Tipp: Wenn es für Sie auch am Arbeitsplatz möglich ist, diese Art von abrupten Unterbrechungen zu trainieren, weiten Sie die Übung auf den Job aus.
Um zur Ruhe zu kommen, muss man nicht zwingend eine stille Meditation machen. Nehmen Sie sich in dieser Woche etwa an drei Tagen eine Viertelstunde Zeit, um in Ruhe drei Songs zu hören, auf dem Handy, mit einem CD- oder Plattenspieler. Das Medium ist nicht so wichtig, das Besondere ist eher: Tun Sie nichts, als die Musik zu hören. Verfolgen Sie einzelne Instrumente oder den Rhythmus, lauschen Sie genau, stehen, liegen oder sitzen Sie und hören Sie zu. Musik hilft Ihnen, zu entspannen und ein wenig in einer Parallelwelt zu versinken. Sie werden merken: Es ist ganz einfach und macht viel Freude.
Reflektieren Sie am Ende dieser Woche: Welche der beiden Übungen hat für Sie besser funktioniert? Wobei konnten Sie sich besser entspannen, was hat Sie beruhigt? Führen Sie gern diese eine der beiden Entspannungsübungen über das Coaching hinaus fort.
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