Unterkunftsportal
Airbnb will Regeln für Vermieter verschärfen
Strengere Regeln für Anbieter und mehr Touristenabgaben an Städte: Das Privatwohnungsportal Airbnb hat einige Neuerungen angekündigt. Damit reagiert man auf heftige Kritik aus der Hotelbranche.
Airbnb-Gastgeber mit Besuchern: Mehr Daten werden künftig erhoben
Foto: Emma Hardy / Airbnb.com
Das Onlineportal Airbnb ergreift die Initiative gegen Vorwürfe, es verschärfe durch sein Geschäftsmodell Engpässe auf dem Wohnungsmarkt und bringe Städte weltweit um Steuereinnahmen. Auf ihrer Webseite teilte die Untervermietungsplattform mit, sie wolle ab jetzt ihren "gebührenden Anteil" an Steuern aus dem Hotel- und Tourismusgewerbe entrichten und neue Regeln beim Angebot von Unterkünften einführen.
Laut Airbnb müssen Anbieter auf der Webseite künftig nachweisen, dass es sich bei den Unterkünften um ihren Erstwohnsitz handelt und diese nur für einen begrenzten Zeitraum untervermietet werden. Zugleich wolle das Unternehmen mit den zuständigen Behörden aber auch klären, wie nur zeitweise bewohnte Zweitwohnsitze kurzzeitig vermietet werden könnten. Außerdem versprach Airbnb, den Städten bei der "effizienten Eintreibung von Steuern aus dem Hotel- und Tourismusgewerbe" behilflich sein zu wollen. Genaue Details, wie das in der Praxis aussehen kann, findet man auf der Seite jedoch bislang nicht.
Zudem wolle das Unternehmen den Städten künftig anonymisierte Daten zur Nutzung seines Angebots zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel die Zahl der Buchungen, die Lage beliebter Unterkünfte oder die von den Anbietern aufgerufenen Preise. Damit will Airbnb auch darauf aufmerksam machen, welchen wirtschaftlichen Beitrag es für die Städte leistet und wie Anbieter durch die Nutzung der Plattform mitunter vor Räumungen bewahrt wurden, da sie durch die Einnahmen aus der Untervermietung ihre eigene Miete oder Immobilienkredite zahlen konnten.
Airbnbs Charmeoffensive startet eine Woche, nachdem im Gründungsort San Francisco ein Bürgerentscheid zur Begrenzung von Untervermietungen scheiterte. Eine knappe Mehrheit der Wähler sprach sich dabei gegen eine Verschärfung der Regelungen aus, die das Geschäft von Airbnb direkt getroffen hätten.
Zuvor hatte das 2008 gegründete Unternehmen große Summen in eine Werbekampagne gesteckt, mit der die öffentliche Meinung zu seinen Gunsten beeinflusst werden sollte. Kritiker werfen Airbnb vor, die Wohnungsknappheit zu verschärfen und deutlich geringere Auflagen als Hotels zu haben.