Australien Touristen strömen kurz vor Kletterverbot auf den Uluru

Der weltbekannte Uluru soll ab November für Kletterer geschlossen werden - aus Respekt den Aborigines gegenüber. Doch der baldige Aufstiegsstopp führt derzeit zu einem gewaltigen Ansturm auf den heiligen Berg.
Der Uluru im Nordterritorium in Australien

Der Uluru im Nordterritorium in Australien

Foto: Marc Dozier/ Getty Images

Auf einem Twitter-Foto sind Menschen zu sehen, die in einer langen Schlange zum Gipfel des Uluru in Australien aufsteigen. Der australische Journalist Rohan Barwick hat es am 8. Juli gepostet. Es soll den derzeitigen Ansturm auf den heiligen Berg der Aborigines zeigen. Das Foto erinnert fast schon an die schockierenden Bilder vom Andrang am Mount Everest, die Ende Mai um die Welt gingen.

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Barwick beschreibt unter Berufung auf einen Freund, der das Foto gemacht hatte, wie ein Kletterer ausgerutscht sei und beinahe ein junges Mädchen mitgerissen habe, das direkt hinter ihm geklettert sei. "Er sagt, die Kletterer gehen Schulter an Schulter und es ist sehr gefährlich", so Barwick.

Der 348 Meter hohe Uluru gilt als das markanteste Wahrzeichen Australiens. Das Land gehört den Anangu-Aborigines, die bereits seit langer Zeit ein Kletterverbot fordern. Im November 2017 entschied der Parkvorstand, dass das Unesco-Weltkulturerbe ab November 2019 nicht mehr betreten werden darf. Damals sagte der Vorsitzende der Anangu: "Es ist ein extrem wichtiger Ort, kein Spielplatz oder Themenpark wie Disneyland."

Uluru, Heiliger Berg der Aborigines

Offenbar wollen viele Touristen nun aber noch einmal die letzte Gelegenheit nutzen, doch auf dem Uluru zu stehen, bevor er für immer geschlossen wird. Dem Fotografen zufolge soll der nahe gelegene Campingplatz "aus allen Nähten geplatzt" sein. So berichtete er es der BBC . Einige Touristen hätten demnach auch bei Truck-Stops in der Gegend campiert. "Es gibt nur ein Toilettenhäuschen am Fuße des Uluru und die Rohre waren verstopft", sagte er.

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In den sozialen Medien wurden die Touristen dafür kritisiert, die Wünsche der Aborigines nicht zu respektieren. "Es ist nicht nur so, dass dort Menschen komplett über den Glauben von anderen trampeln, sie schaden damit sicherlich auch dem Berg", schreibt ein Twitter-Nutzer.

Einige stellten Fotos gegenüber, die den Ansturm auf den Uluru mit dem auf den Everest vergleichen.

Die australische Parkverwaltung gab an, dass sie 2018 rund 70.000 Besucher mehr verzeichnet hätte als im Jahr zuvor. Die gestiegene Zahl an Besuchern hänge nicht nur damit zusammenhänge, dass der Uluru bald geschlossen werde. Auch neue Direktflüge zum "Ayers Rock Airport" von Darwin und Adelaide hätten die Zahlen in die Höhe getrieben.

kry
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