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Bahnhöfe des Jahres: Wo das Reisen Spaß macht

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Spott wegen Sanierung Bad Bentheim ist Bahnhof des Jahres

Viel Häme mussten die Bad Bentheimer über sich ergehen lassen, als ihre Bahnstation 2016 als Pannenbahnhof berühmt wurde. Ausgerechnet der zunächst missglückte Umbau bringt der Stadt nun Ruhm ein.

Der Bahnhof im niedersächsischen Bad Bentheim erlangte 2016 einige Berühmtheit - für eine Umbaumaßnahme von schönster Schildbürgerqualität. Damals wurde der Bahnsteig deutlich erhöht, was dazu führte, dass sich die Türen des Gebäudes zu den Gleisen nicht mehr öffnen ließen. Reisende mussten durch ein Fenster steigen, um in den Bahnhof zu gelangen.

Die Stadt kassierte viel Spott, nahm es aber mit Humor. "Es muss erst schlechter werden, bevor es besser wird", kommentierte damals Volker Pannen, Bürgermeister von Bad Bentheim. Und wie man aus der Not eine Tugend macht, bewies die Stadt Ende 2018 bei der Neueröffnung des Bahnhofs, bei der das "berühmte Fenster" und die bissigsten Schlagzeilen ausgestellt wurden.

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Bahnhöfe des Jahres: Wo das Reisen Spaß macht

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Den humorvollen Umgang mit Spott würdigte nun die Allianz pro Schiene - und kürte die Station von Bad Bentheim zu Deutschlands Bahnhof des Jahres 2019. Die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen, habe die Jury beeindruckt. "Vom Spottobjekt zum Vorbild in Deutschland - das hat Bad Bentheim mit seinem rundum gelungenen Bahnhof in wenigen Jahren geschafft", sagt Dirk Flege, Geschäftsführer des Lobbyvereins.

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Die Jury begründete die Auszeichnung außerdem mit der kundenfreundlichen Gestaltung: Es gebe eine Radstation, einen hellen Sitzbereich mit komfortablen Bänken, eine verbraucherfreundliche Informationen über die Abfahrten von Zügen und Bussen sowie ein lichtdurchflutetes Bahnhofscafé.

"Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ist der Bahnhof heute ein Ort, an dem sich Reisende und Pendler gleichermaßen wohlfühlen", heißt es in einer Mitteilung. Schon bei Betreten des Gebäudes aus der Kaiserzeit spüre man, dass man willkommen sei.

Sonderpreis für Cuxhaven

Einen Sonderpreis für bürgerschaftliches Engagement erhielt Cuxhaven. Zur Begründung heißt es: "In der Stadt an der Nordsee retteten Bürger ihren Bahnhof mit beispiellosem Einsatz und der Gründung einer Genossenschaft vor dem Untergang."

Die Allianz pro Schiene kürt seit 2004 jährlich die besten Bahnhöfe bundesweit. Im vergangenen Jahr machten Eppstein im Taunus und Winterberg im Hochsauerland das Rennen. Zur Begründung hieß es: Die beiden Gewinner aus Hessen und Nordrhein-Westfalen seien "Bürgerbahnhöfe" und hätten Dienstleistungen im Angebot, die üblicherweise in Rathäusern zu finden seien.

Der Bahnhof in der Lutherstadt Wittenberg gewann 2017 zusammen mit dem historischen Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein. Und wegen einer gelungenen Renovierung wurde im Jahr 2018 der Marburger Bahnhof ausgezeichnet.

jus/dpa
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