Besucherandrang Flugzeugfans stürmen die ILA
Berlin - Wer die Anreise hinter sich gebracht hatte, durfte staunen. Noch am Samstagmorgen hatten die Veranstalter die Gäste inständig gebeten, bei ihrem Weg nach Schönefeld auf öffentliche Verkehrsmittel zu setzen. Und tatsächlich, es wurde rappelvoll.
Doch Zehntausende ILA-Gäste bekamen einiges zu sehen: Bei mehr als 300 Fluggeräten reichte die Palette von Ultraleichtfliegern und historischen Maschinen über Hubschrauber und Düsenjets bis hin zu den "Giganten der Lüfte", der Boeing C-17 und dem größten Passagierflugzeug der Welt, dem Airbus A380. Viele der Maschinen, darunter der A380, waren auch in der Luft zu erleben. In der Raumfahrthalle präsentierte die Europäische Raumfahrtagentur Esa eine Studie für Europas ersten bemannten Raumtransporter. Zu den Attraktionen im Freien gehörten die Vorführungen der sechs Piloten der Schweizer Nationalflugstaffel "Patrouille Suisse". Auch der Eurofighter-Kampfjet war zu sehen.
Die Veranstalter zeigten sich unterdessen mit dem Verlauf der Messe "hochzufrieden". Die Messe, so erklärten sie, werde am Sonntag gleich mit mehreren Rekorden schließen. Zwar werde die Gesamtzahl der Besucher mit insgesamt 250.000 in etwa gleich hoch liegen wie vor zwei Jahren. Zugenommen habe aber die Zahl der Fachbesucher (120.000) und Aussteller (1127).
Auch die Summe der bekannt gewordenen Geschäftsverträge übersteige das bisher Erreichte. So seien auf der diesjährigen ILS Geschäftsabschlüsse und Kooperationsvereinbarungen in Höhe von mehr als fünf Milliarden Euro verkündet worden, darunter der bislang größte jemals auf einer ILA bekanntgegebene zivile Flugzeugauftrag für 35 Airbus-Maschinen an die Gulf Air (Bahrain) in Höhe von 3,2 Milliarden Euro.
Das Konzept der ILA als "businessorientierte Marketingplattform für die Branche und publikumsattraktive Air Show für Luftfahrtenthusiasten aus aller Welt" sei aufgegangen, sagte der Projektdirektor der Messe Berlin GmbH, Stefan Grave. Die Messe habe alle geschäftlichen Ziele erreicht, betonte auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Dietmar Schrick. Zum Start der Messer hatte BDLI-Präsident Thomas Enders noch erklärt, er sähe "einige Wolken am Horizont".
Nach Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle bringt die sechstägige Messe durch die Ausgaben der auswärtigen Besucher und Aussteller der Hauptstadtregion einen Kaufkraftzufluss von etwa 160 Millionen Euro. Die nächste ILA soll vom 8. bis 13. Juni 2010 in Berlin-Schönefeld stattfinden.
chs/ddp/AP/dpa