Nachhaltig reisen: Die coolsten Ökohotels der Welt
Nachhaltig reisen: Die coolsten Ökohotels der Welt
Foto: Coucoo/ BonVoyage/ gestalten 2019

Nachhaltig reisen Die schicksten Ökohotels der Welt

Solarenergie und Stil? Dachgewächshaus und Design? Wer hinter ökologischen Hotels verstaubte Etablissements vermutet, täuscht sich. Ein Buch präsentiert die schönsten Boutiquehotels für umweltbewusste Urlauber.
Von Julia Stanek

"Die Baumhäuser wirken wie riesige Vogelnester, andere Häuschen ähneln mit ihren Stelzenkonstruktionen langbeinigen Kranichen", schreibt Clara Le Fort über das Hotelprojekt Coucoo in Frankreich.

Wer hier seinen Urlaub buche, komme am Umweltschutz nicht vorbei. Er erhält nach der Ankunft "ein interaktives Dokument, das über wertvolle Energiespartipps, Recycling-Möglichkeiten und Wassersparmaßnahmen" informiert. "Der Gast wird zum perfekten Wald-, See- und Weltenbürger", schreibt die Autorin in ihrem Buch "Bon Voyage".

Der fast 300 Seiten dicke Band, der nun im Gestalten Verlag erschien, ist eine Übersicht über die "schönsten Boutique-Hotels für bewusstes Reisen" - so der Untertitel. Mehr als 50 Unterkünfte haben es in die Sammlung geschafft - vorweisen mussten sie nachhaltige Konzepte und richtig schickes Interieur.

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Öko-Unterkünfte für Design-Fans: Bio, bewusst, Boutiquehotel

Foto:

Ruben Guerreiro, Pedro Correia/ BonVoyage/ gestalten 2019

Das Coucoo ist sowohl öko als auch cool. Der Franzose Gaspard de Moustier rief das Hotelprojekt im Jahr 2009 ins Leben. Inzwischen umfasst es drei Bio-Resorts: Baumhäuser in der Picardie, schwimmende Häuschen in der Region Franche-Comté und ein weiteres in Belfort nahe der Schweizer Grenze. Umweltfreundliche Materialien wie Lärchen- oder Douglasienholz und Schafwolle als Isolierung zählen zu den Standards. Der Bio-Ozon-Whirlpool kommt laut Clara Le Fort gänzlich ohne Chemikalien aus, da er mit einem natürlichen Hightech-Filtersystem ausgestattet sei.

Die Resorts folgten "der strikten Leitlinie, die umgebende Natur voll und ganz zu respektieren" - es ist laut der Buchautorin das Gesetz der Stunde, das die Zukunft des Tourismus bestimmen sollte.

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gestalten, Clara Le Fort

Bon Voyage: Die schönsten Boutique-Hotels für bewusstes Reisen

Verlag: Die Gestalten Verlag
Seitenzahl: 288
Für 39,90 € kaufen

Preisabfragezeitpunkt

31.05.2023 01.19 Uhr

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Zu lange hätte sich das Gastgewerbe nicht um den Umweltschutz gekümmert, sagt sie. Die Hoteliers hätten der Natur und den im Tourismus arbeitenden Menschen nicht genug Respekt gezollt. Nun endlich kämen einige von ihnen auf die Idee, bewussteren Tourismus möglich zu machen.

"Hoffentlich kopieren viele Hoteliers ihre Ideen"

Clara Le Fort ist Reisejournalistin, die viel von der Welt sieht, viele Hotels besucht und mit den Machern vor Ort spricht. Bei ihrer Arbeit sind ihr immer wieder Unternehmer begegnet, die sich mehr um Umwelt und Arbeitsbedingungen kümmern als andere. Diese porträtiert sie in ihrem Buch "Bon Voyage". "Sie alle betreiben einigen Aufwand, um die Zukunft des Gastgewerbes ethischer, respektvoller und mit mehr Menschlichkeit zu gestalten."

In den einzelnen Hotelporträts in ihrem Buch geht es viel um erneuerbare Energien, um Müllvermeidung, Wasseraufbereitung und um die Einheimischen, die von Hotelprojekten profitierten. Und es geht um Ernährung. Sie nennt den Biogemüsegarten in Andalusien, den Bio-Olivenhain in Apulien, biodynamische Gewächshäuser und komplett pflanzenbasierte Speisekarten. Das Credo im Almodovár Hotel in Berlin zum Beispiel lautet: "Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt, spart CO2 und trägt so aktiv zu einer gesünderen Umwelt bei."

Doch wie nachhaltig kann ein Hotel sein - speziell, wenn man weite Flugreisen unternehmen muss, um ein Öko-Hotel in Kambodscha oder auf Korsika zu besuchen? Wie viel Marketing steckt dahinter, wenn sich ein Luxushotel einen grünen Anstrich verpassen will - und dafür Geld ausgibt, das durch die betuchte Kundschaft auch schnell wieder eingetrieben ist?

"Natürlich ist viel Greenwashing dabei", gibt Le Fort zu. "Aber all die im Buch genannten Hotels haben nachhaltige Maßnahmen in die Realität umgesetzt" - und darauf komme es schließlich an. Es seien Lösungen, die direkte Auswirkung auf die Umgebung haben, sie habe sich bei ihren Besuchen davon überzeugt. "Sie können Wegbereiter in der Tourismusindustrie sein", sagt Le Fort. "Hoffentlich kopieren viele Hoteliers ihre Ideen."

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