
Caravan Salon in Düsseldorf Runter mit den Häkelgardinen!
Düsseldorf - Ein Reisemobil mit Marmorfliesen, Heimkino und Sauna: Auch auf der Reise zum Ende der Welt kann sich der Camping-Urlauber mit Komfort und purem Luxus umgeben. Lastwagengroße Luxusliner machen es möglich, mit weichen Sesseln und sogar einer Garage für den Porsche im Heck. Auf der Düsseldorfer Freizeitmesse Caravan Salon, die seit Samstag für jedermann geöffnet ist, stehen etwa 1800 Reisemobile und Wohnwagen aller Klassen in den Messehallen.
Nach oben, im Luxussegment, gibt es kein Limit. Auch für den Wohnwagenurlauber sind Neuheiten dabei: Ein Zelt etwa, das sich mit Hilfe von Überdruck selbst aufbaut und dann per Reißverschluss an den Wohnwagen angedockt wird.
Zu den Anbietern für puren Luxus auf Rädern gehört der Reisemobilhersteller Variomobil, der auf der Messe unter anderem ein zwölf Meter langes Apartment auf Rädern zeigt. Im Wohnbereich des Alkoven 1200 stehen mokkafarbene Ledersofas, das Bad ist so versteckt, dass es nicht auf Anhieb zu sehen ist. Die Preise für solche XXL-Modelle von Variomobil starten bei 827.000 Euro.
Frank Mix, Geschäftsführer von Variomobil, meint, es gebe viele Leute, die von Haus aus "über den Background verfügen" und die beruflich so viel unterwegs sind, dass sie den Urlaub im Refugium verbringen wollen - auf einem Boot oder eben im Edelreisemobil. 15 bis 20 Fahrzeuge baut der Hersteller aus Bohmte bei Osnabrück im Jahr. Keines ist von der Stange. "Es ist sein Zuhause", sagt Mix über die Beziehung zwischen Luxusgefährt und dem betuchten Kunden.
Es geht aber auch einige Nummern kleiner. Generell liegen Reisemobile im Trend, gefragt sind voll ausgebaute Kastenwagen und Vans, die kompakt sind und auf kleinem Raum viel bieten. Der hessische Hersteller La Strada offeriert solche edlen Modelle. Der Kunde kann zum Beispiel aus fünf Möbeldekors und zehn Polsterstoffen wählen.
Nur etwa ein Viertel der ausgestellten Modelle auf der Messe sind nach Schätzung von Kennern klassische Wohnwagen. Das Caravaning wird oft mit spießigen Gardinchen an den Fenstern und Gelsenkirchener Barock in Verbindung gebracht.
Miniaturwohnwagen in Chilirot
Dass es auch hip zugehen kann im Anhänger, zeigt die Firma Knaus Tabbert mit dem Caravisio. Dieser Wohnwagen der Zukunft hat das Design einer Yacht: Die Heckklappe lässt sich als Sonnendach ausfahren. Eine Glasschiebetür öffnet den Raum, und fernsehen kann man drinnen und draußen. Ein Weinkühler ist eingebaut.
Mehr als 20 Firmen haben sich beteiligt und Ideen für den Wohnwagen von morgen entwickelt. Das windschnittige Stück ist ein Einzelexemplar, nicht verkäuflich und hat deshalb auch keinen Preis.
Einer der ganz kleinen Caravans auf der Messe für mobile Freizeit ist der Wohnwagen Cowley des britischen Autoherstellers Mini. Schon ein Kleinwagen kann den chiliroten Anhänger ziehen. Der Wohnwagen besteht aus Schlaffläche und Fächern auf der Grundfläche. Unter der Heckklappe versteckt sich eine kleine Küche mit Holzfächern.
"Maximales Reisevergnügen bei minimaler Grundfläche", sagt der Hersteller. Für Dauercamper sei der knubbelige Winzling nicht geeignet, aber für Individualisten und spontane Menschen. "Wenn Sie mal den Sonnenuntergang genießen wollen."
570 Aussteller sind mit 120 Caravan- und Reisemobilmarken vertreten. Die Messe hat auch einen großen Zubehörbereich, das Angebot reicht von Wischerblättern zum Fensterputzen über Rucksäcke, Heizöfen, Toiletten oder Zelte zum Wohnwagen. Auch Reiseziele, Campingplätze oder Stellplätze werben für sich. Etwa 160.000 Besucher werden an den zehn Messetagen erwartet.
Geöffnet ist der Caravan Salon 2013 noch bis zum 8. September