Reiseweltmeister mit Anspruch Chinesen fordern mehr Sprachkompetenz in Hotels

Chinesische Touristen in der Schweiz: 40 Prozent mehr Ausgaben
Foto: MARTIAL TREZZINI/ ASSOCIATED PRESSHamburg - Wir sind nicht mehr Weltmeister - zumindest nicht in puncto Reisen. Deutsche Urlauber urlauben zwar nach wie vor viel und geben dafür sehr viel Geld aus. Doch die Konkurrenz aus dem Osten hat uns überholt: Die Chinesen gaben 2012 mehr Geld für den Urlaub im Ausland aus als jedes andere Volk der Erde. Insgesamt waren es 102 Milliarden US-Dollar, wie der einmal jährlich erhobene Chinese International Travel Monitor (CITM) ergab. Das waren 40 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Umfrage, die erst zum zweiten Mal durchgeführt wurde, untersuchte auch, was sich Chinas Reisende wünschen, wie sich ihr Verhalten verändert und wie sich die Hotels weltweit darauf einstellen. 3000 Chinesen und mehr als 1500 Hoteliers wurden dafür befragt.
Drei Viertel der Reisenden aus der Volksrepublik vermissen demnach Info-Materialien in ihrer Sprache, 42 Prozent wünschen sich mehr Hotelmitarbeiter, die Mandarin oder Kantonesisch sprechen. Die häufig fehlende Möglichkeit, mit chinesischen Kreditkarten zu bezahlen, wurde von einem Viertel der Befragten kritisiert.
Bevorzugte Ziele für eine Reise in den nächsten zwölf Monaten waren laut der Umfrage Australien (39 Prozent), Frankreich (33 Prozent) und Neuseeland (27 Prozent). Aus Europa schafften es außerdem die Schweiz (25 Prozent) und Großbritannien (19 Prozent) in die Top Ten. Als wichtigste Kriterien bei der Wahl des Urlaubsziels wurden Sicherheit, historische Stätten und ein guter Gegenwert fürs Geld genannt.
Der Trend geht laut der Erhebung unter den Reisenden aus Fernost eindeutig zu mehr Individualreisen. 62 Prozent gaben an, bevorzugt nicht in großen Gruppen unterwegs zu sein.