

Den Rubjerg Knude Fyr wollen 250.000 Besucher im Jahr sehen - doch der Leuchtturm auf einer Wanderdüne in Nordjütland war schon lange vom Absturz bedroht. Die Erosion der dänischen Westküste machte nicht vor dem berühmten Bauwerk halt. Jetzt zieht es um: rund 70 Meter ins Landesinnere.
Am Vormittag wurde das 700 Tonnen schwere und 23 Meter hohe Gebäude auf Rollelemente gehoben, die auf Schienen liegen. Dann wurde begonnen, den Leuchtturm in Richtung seines neuen Standortes zu schieben. In einem Livestream der Aktion ist kaum eine Bewegung zu sehen, da es so langsam geht. In rund zwei Stunden wurde der Turm gerade einmal um 15 Meter bewegt.
"Vieles kann schiefgehen, aber wir gehen gerne das Risiko ein, weil die Alternative wäre, ihn abstürzen zu lassen", sagte Hjørrings Bürgermeister Arne Boelt in einer Mitteilung. Die ganze Aktion kann nach Schätzungen des Umweltministeriums bis zu zehn Stunden dauern.
1899 war der Leuchtturm bei Lønstrup in der Gemeinde Hjørring auf der Wanderdüne Rubjerg Knude errichtet worden. Heute ist er die meistbesuchte Touristenattraktionen Nordjütlands. Seit 2016 haben Touristen die Möglichkeit, den Leuchtturm zu betreten - das soll auch nach dem Umzug so sein. Auch zur Versetzung kamen nach Angaben der Gemeinde rund 25.000 Schaulustige. Rund um die Bauarbeiten sind Buden und Getränkestände aufgebaut.
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Rubjerg Knude Fyr in Dänemark: Bei seinem Bau 1899 lag der Leuchtturm in der Nähe von Lønstrup 200 Meter vom Ufer entfernt. Doch die Wellen haben im Laufe der Zeit immer mehr von der Steilküste zum Einstürzen gebracht - jetzt ist er nur noch sechs Meter von der Küste entfernt.
Die dänische Regierung hat daher beschlossen, den Leuchtturm um etwa 60 bis 80 Meter zu versetzen.
Der Leuchtturm wird jedes Jahr von 250.000 Menschen besucht. Er ist von einer wüstenartigen Sandlandschaft umgeben. Seit 1968 ist er nicht mehr in Betrieb. Wegen der Sanddünen konnte sein Licht bisweilen nicht von See aus gesehen werden.
Viele tausend Schaulustige kamen, um den Turm auf Rollen zu bestaunen.
Rund 700 Tonnen wiegt der Rubjerg Knude Fyr. Etwa zehn Stunden soll die Versetzung dauern.
Um 11 Uhr haben die Arbeiten begonnen. Dazu wurde der Rubjerg Knude angehoben und auf Schienen gesetzt.
Entlang der Schienen wird der Turm in minimaler Geschwindigkeit 70 Meter landeinwärts bewegt.
Da es nur sehr sehr langsam vorwärts geht, ist auf Livestreams der Aktion kaum eine Bewegung zu sehen.
"Wir werden Geschichte schreiben, wenn es gelingt", sagte ein Vertreter des dänischen Naturschutzamts.
Luftbild: Die Wanderdüne Rubjerg Knude ist gut 70 Meter hoch und ist damit eine der größten Europas, davon ist etwa ein Drittel Flugsand.
Millimeter für Millimeter in Sicherheit: Das Leuchtturmwärterhäuschen, in dem sich etwa 20 Jahre lang ein Museum befand, ist längst versandet.
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