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Streiks in Düsseldorf und Hamburg: Lange Schlangen

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Hunderte Ausfälle Streiks legen Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg lahm

Lange Schlangen in Düsseldorf und Hamburg: Das Sicherheitspersonal an beiden Airports hat die Arbeit niedergelegt. Zehntausende Passagiere sind betroffen. Die Gewerkschaft droht bereits mit der Fortführung der Streiks.

Hamburg / Düsseldorf - Zehntausende Reisende haben am Donnerstag die Streiks des Sicherheitspersonals an den Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg zu spüren bekommen. Am drittgrößten deutschen Airport sollte mindestens jeder dritte, in der Hansestadt sogar jeder zweite Flug gestrichen werden. Nur wenige Sicherheitsschleusen hatten am Morgen geöffnet, davor bildeten sich lange Warteschlagen frustrierter Reisender.

Die Gewerkschaft Ver.di will in dem festgefahreren Tarifstreit ein neues Angebot der Arbeitgeber erzwingen. Bereits im Januar war es zu Streiks in Düsseldorf, Köln/Bonn und Hamburg gekommen.

Der Ausstand hatte offiziell mit der Frühschicht um 4 Uhr begonnen und soll den ganzen Tag dauern. Wegen des Nachtflugverbots an den beiden Flughäfen zeigten sich die ersten Auswirkungen erst gegen 6 Uhr. Die Fluggesellschaften annullierten in Düsseldorf 122 Abflüge und 67 Landungen. In Hamburg seien mehr als die Hälfte der 179 geplanten Abflüge gestrichen worden, sagte eine Flughafensprecherin am Morgen. Nur zwei von 20 Sicherheitsschleusen fertigten Reisende ab.

"Es ist sehr voll in den Terminals. Die Wartezeit beträgt mehrere Stunden", sagte die Sprecherin des Hamburger Airports. Eine Frau habe schon wegen einer Kreislaufschwäche behandelt werden müssen. An den wenigen geöffneten Kontrollstellen in Düsseldorf bildeten sich ebenfalls lange Schlangen. Einige Flüge wurden auf die Flughäfen in Weeze am Niederrhein und in Dortmund verlegt.

Viele Fluggäste warteten seit 3 Uhr früh am Flughafen in der Hoffnung, ihr Reiseziel trotz des Streiks zu erreichen. "Ich frage mich, warum sich die Flughafengesellschaft nicht rechtzeitig darum gekümmert hat", sagte ein Reisender auf dem Weg zur spanischen Insel Teneriffa.

Ver.di fordert bis zu 30 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten des privaten Sicherheitsgewerbes, auf Arbeitgeberseite verhandelt der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW). Sondierungsgespräche waren ergebnislos abgebrochen worden. Der erneute Streik sei ein Erfolg, bilanzierte der Hamburger Verdi-Sprecher Peter Bremme. Er erwarte ein neues Angebot der Arbeitgeber. Arbeitgeber der Luftverkehrsbranche bezeichneten die Streiks als maßlos und unverhältnismäßig.

Die Gewerkschaft droht schon jetzt mit weiteren Maßnahmen: "Liegt bis Donnerstag um 14 Uhr kein tragfähiges Angebot vor, werden wir zeitnah bekannt geben, wie wir den Arbeitskampf fortführen", sagte der zuständige Verhandlungsführer Peter Bremme.

Die wichtigsten Informationen für Passagiere:

Was passiert, wenn mein Flug gestrichen wurde?

Einen wegen des Streiks nicht angetretenen Flug kann der Kunde stornieren, er bekommt dann sein Geld zurück. Wer trotzdem fliegen will, hat Anspruch auf einen späteren Flug.

Wie komme ich trotz des Streiks an mein Reiseziel?

Die Fluggesellschaft oder der Veranstalter hat die Pflicht, so schnell wie möglich eine Ersatzbeförderung zu organisieren. Kunden können diese per Telefon oder am Schalter des Unternehmens am Flughafen einfordern. Die Fluglinien empfehlen, bei Inlandsflügen auf die Bahn auszuweichen.

Habe ich Anspruch auf Schadensersatz?

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) müssen Fluggesellschaften ihren Passagieren keine Entschädigung zahlen, wenn sie wegen eines Streiks einen Flug streichen. Bei einem Streik handele es sich um "außergewöhnliche Umstände", bei denen die Unternehmen nicht haften müssen. Voraussetzung ist, dass die Flüge wegen Ereignissen außerhalb des Einflussbereichs der Fluggesellschaft und "außerhalb des Rahmens der normalen Betriebstätigkeit" ausfallen.

Wo erhalten Reisende Auskünfte zu ihren Flügen?

Fluglinien:

Flughäfen:

Aktuelle Informationen über Verspätungen und Flugausfälle geben die Flughäfen auf ihren Webseiten bekannt.

  • Flughafen Düsseldorf : 0211 4210
  • Flughafen Hamburg : 0180 5252525
  • Hotlines von Veranstaltern:

    sto/dab/dpa
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