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Norwegen: Eisklettern im Licht

Foto: Thomas Senf / Mammut

Wasserfälle in Norwegen Eiskletterer im Flutlicht

So hat man norwegische Eisfälle noch nie gesehen: Mit Hilfe eines Lichtkünstlers ließ der Fotograf Thomas Senf die erstarrten Wasserkaskaden bei Nacht in bunten Farben erstrahlen. Für die Kletterer Stefan Siegrist und Dani Arnold war ihre Besteigung eine neue Erfahrung.

Schnee und Eis leuchten orangefarben. Wie das sorgfältig ausgeleuchtete Bühnenbild für eine nordische Göttersagen-Show wirkt die Wand im norwegischen Eidfjord, als der Schweizer Bergsteiger Stefan Siegrist sich langsam mit Pickel und Steigeisen nach oben arbeitet.

Eine solche Nachttour hat er vorher noch nicht erlebt, denn tatsächlich ist ein Theaterbeleuchter für die ungewöhnliche Stimmung zuständig. Der Schweizer David Hediger, der sich selbst als "Lichtmaler" bezeichnet, hat das Konzept nach einer Idee des Fotografen Thomas Senf entworfen.

"Schon länger hatte mich die Frage beschäftigt, wie man in den großen Bergen mit künstlichem Licht arbeiten könnte. Das ist normalerweise nur im Fotostudio möglich", sagt Senf. Für die Umsetzung waren zahlreiche Lampen und Fackeln und verschiedene Farbfilter nötig. 500 Meter Kabel wurden an den bis zu 500 Meter hohen Wänden im Eidfjord verlegt, die Stirnlampen der Athleten ergänzten das Gesamtkunstwerk.

Bei Nacht entstanden Fotos und Filmaufnahmen mit farbigem Licht in Blau, Weiß, Grün und Orange, das die gefrorenen Wasserfälle geradezu mystisch erscheinen lässt. Neben Siegrist waren noch sechs weitere Kletterer dabei, unter anderem der Schweizer Dani Arnold, der vor zwei Jahren durch seinen Geschwindigkeitsrekord an der Eiger-Nordwand bekannt wurde. "In einem Moment wirkte der Eisfall wie eine Tropfsteinhöhle, dann wieder wie eine gotische Kathedrale", beschreibt er die Stimmung.

Der Eidfjord liegt knapp hundert Kilometer östlich von Bergen und ist wegen seiner riesigen Eisfälle bei Kletterern populär. Bereits im Januar 2013 entstanden die Bilder, doch nun sind sie erstmals zu sehen. Um alpine Höchstleistungen, Geschwindigkeitsrekorde oder Erstbesteigungen ging es den Sportlern diesmal nicht - sondern einzig darum, toll auszusehen in der Steilwand.

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